0:1 im Derby in Gladbach Köln mit Frust-Start ins Europacup-Jahr

Mönchengladbach (dpa) - Der 1. FC Köln ist mit einem Frust-Erlebnis beim Erzrivalen in seine erste Europacup-Saison seit 25 Jahren gestartet. Im 87. Bundesliga-Derby bei Borussia Mönchengladbach verlor der Europa-League-Teilnehmer zum Abschluss des 1. Bundesliga-Spieltags verdient mit 0:1 (0:0).

0:1 im Derby in Gladbach: Köln mit Frust-Start ins Europacup-Jahr
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Damit kassierte Kölns Trainer Peter Stöger in seiner fünften Saison als FC-Trainer erstmals eine Niederlage im Auftaktspiel. Die im Vorjahr nur neuntplatzierte Borussia setzte dagegen im Kampf um die direkte Rückkehr nach Europa gleich ein Zeichen. Den Siegtreffer erzielte der Schweizer Außenverteidiger Nico Elvedi (49.) - es war das erste Tor im 47. Bundesliga-Spiel für den 20-Jährigen. Positiv: Vor und während des brisanten Derbys gab es nach Polizeiangaben keine nennenswerten Zwischenfälle.

„Rhein-Derbys machen Spaß, und wenn sie dann so ablaufen, dann sind das vorbildliche Derbys“, meinte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl, der den Sieg im Sky-Interview als „hochverdient“ bezeichnete. „Wir hatten noch so viele große Chancen.“ Das räumte auch Kölns Geschäftsführer Jörg Schmadtke ein: „Es war kein unverdienter Sieg. Aber wir sind ein bisschen traurig, weil auch wir am Ende einige Chancen hatten.“ Schmadtke bezeichnete es als „ärgerlich, dass das Gegentor aus einem Konter resultierte“.

Gladbach gewinnt gegen 1. FC Köln mit 1:0
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Erst zum zweiten Mal in der Bundesliga-Historie trafen die beiden Erzrivalen am 1. Spieltag aufeinander, auch beim zuvor einzigen Mal gewann die Borussia 2003 mit 1:0. Die Elf vom Niederrhein begann mit den insgesamt 29 Millionen Euro teuren Neuzugängen Matthias Ginter und Denis Zakaria, die beide zu den Besten ihres Teams gehörten. Vor allen der im Pokal (2:1 in Essen) noch enttäuschende Schweizer Zakaria bot eine beherzte und überzeugende Vorstellung, auch wenn er mitunter etwas ungestüm agierte.

Die Gäste begannen mit dem für rund 17 Millionen aus Mainz verpflichteten Jhon Cordoba als Ersatz für den nach China abgewanderten Torjäger Anthony Modeste couragiert und versteckten sich keineswegs. Zu Chancen kamen aber zunächst nur die deutlich zielstrebigeren Gladbacher, die vor allem auf den Außenbahnen immer wieder Kölner Schwächen aufdeckten: Schüsse von Thorgan Hazard (6.) und Lars Stindl (9.) sowie ein Kopfball von Raffael (15.) wurden jedoch zur leichten Beute von FC-Keeper Timo Horn.

Mit zunehmendem Druck der Borussia verlegten sich die Kölner mehr und mehr aufs Kontern - und dafür haben sie in Cordoba wie zuvor in Modeste einen idealen Spieler in ihren Reihen. Der Kolumbianer scheiterte jedoch in der 17. Minute mit einem Lupfer an Gladbachs Keeper Yann Sommer und schoss eine Viertelstunde später knapp am oberen Toreck vorbei.

Vier Minuten nach der Pause dann jedoch die verdiente Führung für die Gladbacher: Nach einer Hereingabe des sehr agilen Ibrahima Traoré setzte sich Elvedi am langen Eck gegen Timo Horn und den vor der Pause eingewechselten Neuzugang Jannes Horn durch und schoss dem Torhüter den Ball durch die Beine. Schiedsrichter Deniz Aytekin gab den Treffer nach kurzer Rücksprache mit seinem Video-Assistenten, Traoré hatte beim Pass von Raffael nicht im Abseits gestanden.

„Ich habe den Videobeweis erst gar nicht mitbekommen, ich war mit dem Jubeln beschäftigt“, gestand Elvedi. „Aber dann war ich natürlich froh, dass mein Tor gewertet wurde“, meinte der Schweizer bei Sky.

Danach hatten die Gastgeber die Chance, das Ergebnis weiter auszubauen. Auch Raul Bobadilla, der bei seinem Comeback im Gladbacher Trikot in der 88. Minute eingewechselt wurde, vergab in der Nachspielzeit noch einen Riesen-Möglichkeit zum 2:0.

Das Gladbacher Tor belebte das Spiel deutlich. Stöger brachte in Sehrou Guirassy einen zweiten Stürmer, der Borussia eröffneten sich nun mehr Räume zum Kontern. Schon im direkten Gegenzug blockte Torschütze Elvedi einen Schuss Cordobas im letzten Moment.

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