Kein Sieg für Rückkehrer Marx

Ex-Berliner muss sich mit der Borussia bei seinem Heimatklub mit Remis begnügen.

Berlin. Spiele gegen Hertha BSC Berlin haben für Thorben Marx immer einen Reiz. Schließlich ist der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach in Berlin geboren und aufgewachsen, hat bei der Hertha den Sprung vom Jugendfußballer zum Profi geschafft. "Die Rückkehr ins Olympiastadion ist etwas Besonderes, ich habe lange hier gespielt", sagt Marx, auf dessen Dienste einst der ehemalige Hertha-Trainer Falko Götz keinen Wert mehr gelegt hatte.

Über die Station Arminia Bielefeld fand Marx zu Saisonbeginn den Weg zur Borussia und avancierte auf Anhieb zum Stammspieler. Beim torlosen Remis am Samstag zwischen Tabellenschlusslicht Hertha und Gladbach zählte Marx erneut zu den besten Borussen, ackerte, rannte und kämpfte. Dass er während der 90 Minuten als einziger waschechter Berliner auf dem Platz gestanden hatte, empfand Marx "schon irgendwie ein bisschen komisch".

Der Hertha wünsche er im Kampf gegen den Abstieg alles Gute, "aber dieses Spiel hätte ich gerne mit Gladbach gewonnen". Ein Sieg in der Hauptstadt wäre für die Borussia auch möglich gewesen, doch Juan Arango vergab vor der Pause die große Chance, den Weg für den ersten Auswärtssieg in 2010 zu ebnen: Zunächst scheiterte der Venezolaner in der 41. Minute mit einem schwach geschossenen Strafstoß (Friedrich hatte Colautti gefoult) an Torhüter Jaroslav Drobny, ehe Arango beim Nachschuss erneut aufreizend lässig zur Sache ging.

Kritik gab es dafür aber von den Kollegen nicht: "Wenn man einen Elfmeter verschießt, ist das immer ärgerlich, gerade, weil wir auch im Nachschuss noch einmal die Chance hatten. Aber verschossene Elfmeter wird es immer wieder geben. Am Ende können wir uns nicht beschweren und mit dem Punkt gut leben", so Marx.

Arangos Fauxpas hatte nämlich nicht nur die Berliner Fans im Olympiastadion aus der Kältestarre (minus zehn Grad) geweckt, auch die Hertha-Profis berannten im Anschluss ein ums andere Mal das Gladbacher Tor. VfL-Torhüter Logan Bailly hielt in dieser Phase mit mehreren tollen Paraden zumindest den einen Punkt fest.

Für den belgischen Nationalkeeper war es das vierte Zu-Null-Spiel in dieser Spielzeit: "Für einen Torhüter ist es natürlich immer wichtig, ein Spiel ohne Gegentreffer zu beenden. Wenn man dann nach Hause kommt, kann man eigentlich ganz zufrieden sein," so Bailly, der Arango ebenfalls in Schutz nahm: "Es war doch nicht seine Schuld, dass wir nicht gewonnen haben. Sicher hätten wir vielleicht drei Punkte mitgenommen, wenn wir da das Tor gemacht hätten. Aber die Mannschaft besteht aus elf Spielern."

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