Kanadier Friend als Joker?

Mönchengladbach empfängt Samstag die zuletzt glücklosen Werderaner aus Bremen.

Mönchengladbach. Vier Niederlagen in Folge, seit sechs Spielen sieglos - solch eine Bilanz hat die Entscheider bei Fußball-Bundesligist Werder Bremen zuletzt zwischen Februar und März 2003 in Erklärungsnot gebracht.

Von der Champions-League will Werder-Chef Klaus Allofs derzeit in der Öffentlichkeit gar nicht mehr reden, die Mannschaft müsse dringend "das eigene Spiel verbessern", damit die internationalen Plätze überhaupt noch zu erreichen seien.

Dabei hatte die Elf von Kult-Coach Thomas Schaaf im vergangenen Jahr satte 23 Pflichtspiele in Serie ungeschlagen überstanden, galt vor wenigen Wochen noch als Titelkandidat.

"Ich lasse mich weder von der einen, noch von der anderen Serie übermäßig beeindrucken", sagt Trainer Michael Frontzeck, dessen Gladbacher am Samstag (15.30 Uhr) im Borussia-Park den Bremern gerne die nächste Pleite verpassen würden.

Allerdings müsse seine Elf dafür, sagt Frontzeck, "bis ans Limit gehen und über 90 Minuten dagegenhalten". Der Gegner könne im Spiel nach vorne allein mit Özil, Hunt, Pizarro sowie Marin eine Qualität vorweisen, wie nur ganz wenige Klubs in Deutschland.

"Bremen macht gerade nicht die einfachste Phase durch, aber dennoch ist der Verein in sich geschlossen und strahlt Ruhe aus. Wenn die einige Male in Folge verlieren, spielt dort keiner verrückt", sagt Frontzeck, der am Samstag erstmals in der Rückrunde mit dem Kanadier Rob Friend im 18er-Kader planen kann.

Der 29 Jahre alte Stürmer habe nach seiner Fersenverletzung die ganze Woche "gut und intensiv trainiert", der Weg in die Startelf sei aber noch "etwas länger". Weshalb gegen Bremen der zuletzt glücklose Millionen-Neuzugang Raul Bobadilla (wartet seit 917 Minuten auf einen Liga-Treffer) zusammen mit Roberto Colautti erneut das Sturmduo bilden dürfte.

"Ich wehre mich dagegen, wenn ein solch junger Spieler nur an der Ablöse gemessen wird. Raul ist in einer Phase, in der er sich immens unter Druck setzt. Es kann natürlich sein, dass, wenn alle Stürmer wieder da sind, Raul auch mal wieder auf der Bank sitzt. Aber ich denke, dass bei ihm auch irgendwann der Knoten platzen wird", sagt Frontzeck. Bobadilla genieße seine volle Unterstützung.

Die Borussen hoffen, noch reichlich Karten für das Duell mit Werder zu verkaufen. Bisher wurden 46600 Tickets abgesetzt, insgesamt fasst der Borussia-Park 54057 Zuschauer.

Die Gladbacher um VfL-Präsident Rolf Königs hatten nach dem Erdbeben von Haiti angekündigt, ab der 44000. verkauften Karte für jedes weitere Ticktet 20 Euro an die Erdbeben-Opfer zu spenden. Sollte das Stadion ausverkauft sein, würde dies einen Betrag von rund 200000 Euro ausmachen.

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