Borussia Mönchengladbach Jubel-Orkan fegt durch die Arena - Die wichtigsten Spielaspekte

Mönchengladbach. Am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach sich so gut wie sicher Platz vier und somit die Teilnahmen an der Qualifikations-Runde zur Champions League gesichert.

Mönchengladbachs Trainer Andre Schubert und Martin Stranzl bejubeln den 2:1 Sieg gegen Leverkusen.

Mönchengladbachs Trainer Andre Schubert und Martin Stranzl bejubeln den 2:1 Sieg gegen Leverkusen.

Foto: Ina Fassbender

Die Mannschaft von Trainer André Schubert setzte sich im Derby gegen Bayer Leverkusen mit 2:1 (1:1) durch und kann vor dem letzten Saisonspiel bei Darmstadt 98 nur noch per Rechenspiele vom vierten Platz vom vierten Rang verdrängt werden.

Da hatten tausende Fohlen-Fans feuchte Augen: Borussia schafft Platz vier. Ein Jubel-Orkan fegt durch die Gladbacher Arena. Dazu verabschieden sich mit Martin Stranzl (Karriere-Ende), Roel Brouwers (Vertrag nicht verlängert) und Havard Nordtveit (wechselt in die Premier League) drei Publikums-Lieblinge. „Danke für alles, ihr seid die besten Fans der Liga,“ brüllt Stranzl nach dem Triumph gegen Bayer mit Tränen in den Augen ins Stadion-Mikro. Auch Nordtveit und Brouwers bekommen weiche Knie, als Zehntausende Fans sie noch einmal hochleben lassen. Brouwers: „Ich habe mit euch alles erlebt. Zweite Liga. Aufstieg. Relegation. Und dann sind wir bis in die Champions League hochgegangen. Ich bin stolz, dass ich neun Jahre bei diesem geilen Klub spielen durfte.“

Gladbach gegen Leverkusen - Die Fohlen gwinnen 2:1
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Nordtveit: „Der Abschied fällt mir sehr schwer. Ich werde die Zeit bei Borussia nie vergessen. Ich habe alles mitgemacht hier. Dieser Klub hat einen festen Platz in meinem Herzen.“ Donnernden Applaus gibt es dazu auch für Branimir Hrgota (Vertrag läuft aus) und Martin Hinteregger (Leihe endet), die den Klub ebenfalls verlassen werden. Schlusswort Stranzl: „Ich denke, einen besseren Abschied kann man sich nicht wünschen. Kompliment an alle, dass diese Mannschaft nach einer so komplizierten Saison noch den Sprung auf Platz vier geschafft hat.“



Hattrick in der WZ-Analyse: Nach Hoffenheim und München ist Offensivspieler André Hahn auch gegen Leverkusen zum dritten Man in Folge das auffälligste und spielentscheidende Fohlen. Seine beiden Treffer gegen Bayer sichern Gladbach den Heim-Dreier samt Platz vier. Hahn sagt im Anschluss bescheiden: „Ich alleine habe dieses Spiel nicht gewonnen. Ich freue mich, dass ich nach meiner Verletzung das Vertrauen vom Trainer bekomme und es mit Toren zurückzahlen kann. Die ganze Mannschaft hat es super gegen Leverkusen gemacht. Wir freuen uns sehr über die gute Ausgangslage, die wir jetzt haben und dass wir das Spiel noch drehen konnten. Das spiegelt auch unsere komplette Saison wieder. Wir sind wieder aufgestanden, nachdem der Start in diesem Spiel alles andere als rosig gewesen ist.


Glück hatte Borussia im Derby auch: Es läuft die 59. Spielminute, als Leverkusens Calhanoglu aus guter Position abzieht, dessen Schuss allerdings von Borussias Nordtveit abgeblockt wird. Der Ball knallt Nordtveit, dem keine Absicht unterstellt werden kann, an den ausgestreckten Arm. Ungewollt, dennoch eine eindeutige Vergrößerung der Körperfläche. Schiedsrichter Dankert hätte auf Strafstoß entscheiden können, tat dies jedoch nicht. Calhanoglu war darüber so erbost, dass er es vor lauter Protestieren unterließ, den Nachschuss zum möglichen Torerfolg zu nutzen. Eine in allen Belangen kuriose Spiel-Situation.


Die Borussia legt im Derby gegen Leverkusen los wie die Feuerwehr. Hat nach 27 Sekunden bereits die erste Großchance, doch der Schuss von Wendt landet nur am Pfosten. Gladbach weiter am Drücker, muss eigentlich in Führung gehen, doch Traoré lässt eine sogenannte Hundertprozentige ungenutzt. Dann kommt Bayer: Kruse schießt an die Unterkannte der Latte, den Nachschuss durch Kießling pariert Sommer. Gegenseite: Hahn läuft alleine auf Leno zu, leistet sich jedoch einen technischen Fehler, Chance vertan. Wieder Leverkusen. Aranguiz nutzt ein Fehler in der Fohlen-Defensive und schießt das 1:0 heraus. Gladbachs Antwort? Der Ausgleich kurz vor der Pause durch Hahn. Nach dem Seitenwechsel gleiches Bild: Chancen hüben wie drüben, wobei Gladbach die besseren hat. Wenige Minuten vor dem Abpfiff erlöst Hahn dann den Borussia-Park, als er mit seinem fulminanten Schuss zum 2:1 den Gladbacher Sieg perfekt macht.



André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach):
„Wir brauchten unbedingt diese drei Punkte, um den vierten Tabellenplatz zu behaupten. Ich habe mich wenig damit beschäftigt, wie die Konstellation ist und wie die anderen Mannschaften spielen müssen, damit wir diesen Platz behalten. Es ging für uns darum, Nerven zu behalten und in den entscheidenden Situationen cool zu bleiben. Man hat es uns in der einen oder anderen Situation angemerkt, dass viel auf dem Spiel stand. Es war ein regelrechter Schlagabtausch, Leverkusen ist viel Risiko gegeben und hat immer wieder nach vorne gespielt. Aber die Mannschaft hat einen großartigen Job gemacht, ihren großartigen Charakter bewiesen und sich diesen Sieg verdient. André Hahn hat seine fantastische Mentalität erneut unter Beweis gestellt, er marschiert ohne Ende und er macht einfach immer weiter, auch nach einer vergebenen Chance — das zeichnet ihn aus.“

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach):
„Wir haben einen sehr großen Schritt in die Richtung Qualifikationsplatz für die Champions League gemacht. Mir war es vor dem Spiel wichtig, dass wir nur auf uns schauen und dass wir unsere Heimstärke erneut ausspielen. Man hat gemerkt, dass die Jungs auch angespannt waren. Die Mannschaft hat nach dem Rückstand aber eine großartige Reaktion gezeigt, sich geschüttelt, sich gewehrt und dank ihrer Mentalität das Spiel dann auch gewonnen.“

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