Borussia Mönchengladbach Hinteregger und Xhaka im Fokus

Nach dem 2:5 im Test in Bochum deutet Gladbachs Manager Eberl an, dass Xhaka bald gehen könnte.

Martin Hinteregger (hier gegen Bochums Onur Bulut) ließ trotz der Niederlage von Borussia Mönchengladbach sein Können aufblitzen. Foto: Wiechmann

Martin Hinteregger (hier gegen Bochums Onur Bulut) ließ trotz der Niederlage von Borussia Mönchengladbach sein Können aufblitzen. Foto: Wiechmann

Foto: Dieter Wiechmann

Bochum. Tief in den Katakomben des Bochumer Stadions an der Castroper Straße gab Andre Schubert seine Erkenntnisse preis. „Testspiele sind so eine Sache für sich. Die Ergebnisse sind für mich weniger wichtig. Es ist gar nicht so verkehrt, dass wir das Spiel verloren haben“, sagte Borussia Mönchengladbachs Trainer nach der 2:5 (2:1)-Niederlage beim Tabellensechsten der zweiten Liga. Nicht ohne zu kritisieren: „Hacke, Spitze, hoch das Bein, so geht es natürlich nicht. Wir waren in einigen Szenen zu sorglos, zu leichtsinnig, haben die Bochumer förmlich zum Tore schießen eingeladen.“

Traoré ist nach Auffassung von Schubert „fast wieder der Alte“

Bochums fleißiger Torjäger Simon Terodde hatte das nach der Pause weidlich ausgenutzt. Mit einem astreinen Hattrick (56. bis 70. Minute) legte der Mann, der einst in Düsseldorf und Köln nicht glücklich geworden war, den Grundstein zum Sieg, nutzte dabei die haarsträubenden Fehler der Gladbacher im Aufbauspiel gnadenlos aus.

Mit Ausnahme des leicht angeschlagenen Oscar Wendt bot Gladbachs Trainer eine Woche vor dem Rückrunden-Auftakt gegen Borussia Dortmund das Beste auf, was der Kader momentan hergibt. Vor der Pause kam bei der Elf vom Niederrhein auch wieder vieles von dem zum Vorschein, was sie im alten Jahr ausgezeichnet hatte: Raffinierte Spielzüge, blindes Verständnis, klare Aktionen. So brillierte Raffael als Verbindungsspieler zwischen den Räumen mit zwei genialen Vorlagen, die Traoré und Stindl verwerteten. Dass Traoré bei seinem ersten Test nach Verletzungspause schon fast wieder auf höchstem Niveau agierte, stimmte Gladbachs Trainer zufrieden: „Er ist fast wieder der Alte.“

So weit ist Martin Stranzl noch nicht, der nach monatelanger Pause (Augenhöhlenbruch) auf tiefem Boden schwere Beine verspürte. „Das merkt man schon, wenn man lange nicht dabei war. Aber ich darf nicht klagen. Kommt schon wieder.“ Ob es bis Dortmund reicht? Wohl eher nicht. Dafür spielt sich Martin Hinteregger zunehmend in den Vordergrund. Der kantige Österreicher bewies in Bochum auch als drahtiger Linksverteidiger Qualitäten. „Er hat auch Zug zum Tor“, befand Schubert. Hinteregger dürfte am Samstag gegen Dortmund innen links neben dem Dänen Christensen verteidigen.

Bei Jonas Hofmann, der zweiten Neuverpflichtung der Gladbacher, stellen sich noch Fragen. „Nicht Jonas muss sich an uns, sondern wir müssen uns, glaube ich, an Jonas noch gewöhnen“, lautete Schuberts interessante Einschätzung. Der Ex-Dortmunder deutete bei der „Generalprobe“ tief im Westen gleichwohl an, dass er rein spieltechnisch ein Gewinn sein dürfte. Nach der Niederlage in Bochum gab Trainer Schubert seinen Spielern zwei Tage frei.

„Manchmal schwirren Zahlen im Raum, da wird einem schwindlig“


Granit Xhakas Rolle im organisierenden Mittelfeld hat erst einmal Havard Nordtveit eingenommen. Xhaka fehlt nach seinem Ausraster gegen Darmstadt am letzten Spieltag der Hinrunde gesperrt noch bis Mitte Februar. Aber selbst wenn der von mehreren ausländischen Vereinen umworbene Schweizer (Vertrag in Gladbach bis 2019) nicht auf dem Platz steht, ist er ein Thema. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl deutete vor dem Spiel in Bochum in einem Radio-Interview an, was nach der Europameisterschaft auf Mönchengladbach zukommen könnte: „Granit ist jetzt hier. Ich weiß aber nicht, was im Sommer passiert. Es ist im Fußball schwierig geworden, Prognosen abzugeben,“ sagte Eberl. „Es gibt aber immer Situationen, wo jeder Verein ins Nachdenken kommen muss, wenn ein Spieler einen großen Traum hat. Wenn das so ist, muss man sich an einen Tisch setzen und mit allen Parteien reden. Manchmal schwirren Zahlen im Raum, da wird einem schwindlig.“ Eberl wird diese Zahlen schon kennen.

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