Gladbachs neue Nummer zehn

Igor de Camargo ist eine Führungsrolle zugedacht.

Herzlake. Igor de Camargo weiß, dass auf ihm große Hoffnungen ruhen. Der Neuzugang des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, der für knapp fünf Millionen Euro von Standard Lüttich gekommen ist, trägt in der kommenden Saison die Rückennummer 10.

Keine Geringeren als Günter Netzer, Stefan Effenberg und Lothar Matthäus haben vor ihm in Mönchengladbach diese Nummer getragen.

Trainer Michael Frontzeck listete De Camargo zum Trainingsauftakt in seiner Wunsch-Mittelachse auf, die Torhüter Logan Bailly, Dante, Michael Bradley und Thorben Marx sowie Marco Reus bilden.

Über seine Rolle bei der Borussia will der Brasilianer mit belgischem Pass lieber noch nicht sprechen. "Ich habe nicht im Vertrag stehen, Stammspieler zu sein, und will nicht davon sprechen, fester Bestandteil der Mittelachse zu sein. Viel Spielen will ich aber natürlich", sagte der 27-Jährige.

Als untypischer Brasilianer bezeichnet er sich selbst. Er wartet nicht in der Sturmspitze auf Bälle, die er mit Tricks verwertet, sondern geht lieber weite Wege, kommt aus der Tiefe. Mannschaftsdienlich nennen Trainer solche Spielertypen gerne. Lauffreudig, beidfüßig, technisch beschlagen.

De Camargo ist eine Führungsrolle im Offensivspiel und innerhalb der Mannschaft zugedacht. Das spielerische Potenzial bei der Borussia hält er für ausgezeichnet, Marco Reus nennt er sogar einen "halben Brasilianer" und nimmt plötzlich das bei der Klub-Führung verpönte Wort Europa League in den Mund. "Europa League zu spielen wäre eine tolle Sache. Es muss Ziel jedes Spielers sein, international zu spielen."

Die Eingewöhnung in der Mannschaft fiel dem Stürmer leicht. Mit Bamba Anderson, Dante (Brasilien), Juan Arango (Venezuela) und Raul Bobadilla (Argentinien) hat er Spanisch- oder Portugiesisch-sprechende Kollegen vorgefunden. Wenn seine Frau und der kleine Sohn nun bald Lüttich verlassen, ist der erste Schritt vollzogen.

"Wir haben ein Haus in Mönchengladbach gefunden, sie werden bald kommen", sagt Igor de Camargo, der am Donnerstag das Trainingslager in Herzlake abbrechen musste.

In der ersten Trainingswoche war er mit Dante zusammengerasselt und erlitt eine Bänderverletzung im Sprunggelenk, die wieder aufgebrochen ist. Der 27-Jährige wird nun eingehend von Mannschaftsarzt Stefan Hertl untersucht.

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