Borussia Mönchengladbach Gladbachs Klatsche bei Manchester in der Analyse

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat gleich im ersten Gruppenspiel der Champions League eine Lehrstunde erhalten. Die Fohlen kassierten beim englischen Premier-League-Klub Manchester City eine bittere 0:4-Niederlage. Wie zuvor bereits bei der Liga-Pleite in Freiburg präsentierte sich Borussia in einer schwachen Verfassung.

 Andreas Christensen, Raffael, Cheftrainer Andre Schubert und Fabian Johnson stehen nach dem Spiel auf dem Platz.

Andreas Christensen, Raffael, Cheftrainer Andre Schubert und Fabian Johnson stehen nach dem Spiel auf dem Platz.

Foto: Guido Kirchner

Sowohl defensiv als auch offensiv. Der Schwung des guten Saisonstarts mit vier Siegen in vier Pflichtspielen ist nach der Länderspielpause offenkundig verschwunden. Am Samstag im Heimspiel gegen Werder Bremen hat die Schubert-Elf die Gelegenheit, zurück in die Erfolgsspur zu finden.

Der ereignet sich aus Gladbacher Sicht bereits vor dem Anpfiff. Ein Augenblick, in dem Manager Max Eberl „Königsklasse“ beweist: Der 42-Jährige begrüßt im „Etihad-Stadium“ von Manchester jeden Fohlen-Fan per Handschlag. Eberl schreitet durch den Gästebereich der Luxus-Arena, klatscht die VfL-Treuen ab, lächelt, sagt immer wieder „Danke!“. Danke dafür, dass rund 400 Fans nach dem Unwetter-Chaos samt Spielabsage tags zuvor auf der englischen Insel ausgeharrt hatten. So dafür sorgen, dass die Elf vom Niederrhein nicht völlig ohne Anhang im Duell gegen Peps Guardiolas Star-Ensemble dasteht. Eberl: „Kompliment an unsere Fans. Sie sind teilweise sehr kreativ gewesen. Haben die Nacht in Kneipen verbracht — oder in Bussen geschlafen.“ Zudem, so der Manager, habe sich auch sein Ärger über die „dubiosen Vorkommnisse“ in Sachen Spielabbruch und neue Terminfindung verflogen. „Der Ärger ist weg, City hat Fairplay gezeigt und unsere Fans super behandelt, ihnen Essen und Trinken gebracht. Die Polizei hat sich auch eingeschaltet und Fans von uns dann am Mittwoch den Weg in ein Schwimmbad geöffnet.“ So bemerkenswert die Aktion von Eberl gewesen ist. Sie hat die Borussen-Profis im Anschluss nicht beflügeln können.

Champions League: Gladbach geht in Manchester unter
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Den Titel darf ohne Wenn und Aber Sergio Agüero für sich verbuchen. Der argentinische Angreifer in Diensten von Manchester City schießt Borussia mehr oder weniger im Alleingang ab. Überzeugt mit einem Dreierpack. Das ist Extraklasse.

Es läuft die 27. Spielminute, als Borussias Christoph Kramer Manchesters Neuzugang Gündogan klar foult. Auf der Sechzehnmeter-Linie. Die gehört bereits zum Strafraum — weshalb Schiedsrichter Kuipers (Niederlande) auf Elfmeter entscheidet. Zudem Kramer die gelbe Karte zeigt. Die TV-Bilder beweisen: Korrekter Pfiff. Agüero verwandelt den Elfer sicher zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung.

Zu Beginn der Partie darf Borussia sich Hoffnungen machen, ein Duell auf Augenhöhe zu gestalten. Doch das täuscht. Mit der ersten gefährlichen Aktion geht Manchester City in Führung, Agüero bringt den Scheich-Klub mit 1:0 in Front. Im Anschluss spielt nur noch eine Mannschaft, und das ist City. Es ist Torhüter Yann Sommer zu verdanken, dass nicht gleich im Anschluss weitere Treffer für Manchester fallen. Bis zu Kramers Foul an Gündogan samt des verwandelten Strafstoßes von Agüero. Kurz vor dem Pausenpfiff die erste Chance für Gladbach. Stindls Schuss kann Keeper Bravo jedoch parieren. Nach der Pause Borussia weiter harmlos, City lauert auf den nächsten Fehler. Und hat Dusel, dass der Unparteiische eine Abseitsstellung von Agüero übersieht, der so frei auf Sommer zuläuft, der nach zig Glanzparaden zuvor dann auch im zweiten Durchgang sich das erste Mal geschlagen geben muss. 3:0. Wenige Augenblicke vor dem Abpfiff erhöht noch Iheanacho auf 4:0 für Manchester. Borussia zahlt auf der englischen Insel Lehrgeld.

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Wir haben es nicht geschafft, uns in den Zweikämpfen durchzusetzen. Manchester City war athletisch und auch mit dem Ball stärker als wir. Wir waren dem Druck und der Klasse des Gegners nicht gewachsen. Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir diesmal nicht die Qualitäten im Eins-gegen-Eins gezeigt. Was das Pressing angeht, was das Tempo sowie die Athletik betrifft, war das ein deutlicher Unterschied zwischen den Teams. Wir wollten hinten sehr kompakt stehen und auf Konter lauern, doch das ist uns nicht gelungen.“

Pep Guardiola (Trainer Manchester City): „Wir haben wahnsinnig gut gespielt. Ich weiß, was es bedeutet, gegen Mönchengladbach zu spielen. Wir haben es einfach sehr, sehr gut gemacht. Was wir gespielt haben — das ist perfekt für uns.“

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