Sprung auf Rang drei verpasst Gladbach ist Bayern-Bezwinger - aber kein Bayern-Jäger

Wolfsburg (dpa) - Es scheint wie ein Fluch: Nach dem seltenen Glück eines Sieges gegen Bayern München folgt sofort ein Rückschlag. Auch Borussia Mönchengladbach musste diese bittere Erfahrung bei der 0:3 (0:2)-Niederlage in Wolfsburg machen.

Sprung auf Rang drei verpasst: Gladbach ist Bayern-Bezwinger - aber kein Bayern-Jäger
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Ein Bayern-Bezwinger ist noch lange kein Bayern-Jäger - das trifft auch auf die Gladbacher zu. Die Münchner haben sich vom schwachen Saisonstart längst erholt, den Vorsprung auf die Konkurrenz inzwischen deutlich ausgebaut und müssen sich um die nationalen Rivalen derzeit keine Sorgen machen. Das gilt auch für die Mönchengladbacher, die eine Woche nach dem Sieg gegen die Bayern den Sprung auf Platz zwei der Tabelle der Fußball-Bundesliga verpassten, weil sie die Anfangsphase verschliefen und wohl noch an den Erfolg gegen den Spitzenreiter dachten.

Auch wenn Trainer Dieter Hecking betonte: „Das kann ich definitiv ausschließen.“ Auf einer „Bayern-Wolke“ habe sein Team nicht geschwebt, sagte der ehemalige Wolfsburger Coach nach der ernüchternden Rückkehr nach Niedersachsen: „Das haben wir relativ schnell abgehakt.“

Gladbach geht in Wolfsburg unter
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Dennoch ist Gladbach bereits die neunte Mannschaft in Serie, die nach einem Sieg gegen die Bayern im folgenden Spiel nicht gewinnen konnte. Woran das liegt? „Wir haben nach dem Bayern-Sieg ein paar Prozent nachgelassen“, gab der Borussia-Profi Matthias Ginter zu.

„Normalerweise sollte so ein Sieg beflügeln und nicht bremsen“, sagte der Innenverteidiger, der in Wolfsburg im Mittelfeld begann und bei der taktischen Umstellung nach einer knappen halben Stunde in die Abwehr wechselte. Vielleicht haben die Gladbacher deshalb „den einen oder anderen Schritt weniger gemacht“, sagte Ginter.

Es war jedoch mehr als nur der ein oder andere Schritt: Die Wolfsburger liefen rund fünf Kilometer mehr als die Borussen. Und sie waren zweikampfstärker und kamen verdient zum Sieg durch die Tore von Yunus Malli (4.), Daniel Didavi (25.) und Josuha Guilavogui (71.).

Vor dem Spiel gegen Schalke 04 liegen die Gladbacher zwar weiter auf einem Champions-League-Platz, doch bedenklich ist vor allem die Defensivleistung, was auch das negative Torverhältnis zeigt. Minus zwei - das ist für einen Vierten der Fußball-Bundesliga ungewöhnlich. Woran das liegt? Hecking wollte sich dazu nicht explizit äußern und verwies auf drei Spiele. „Dortmund 1:6, Leverkusen 1:5 und Wolfsburg 0:3“, sagte er.

In der Summe sind das nach 14 Spieltagen insgesamt 25 Gegentore - und damit neun mehr als der Vorletzte der Liga, Werder Bremen (16). Nur der abgeschlagene Tabellenletzte aus Köln (27) hat bisher mehr Gegentreffer kassiert als die Gladbacher.

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