Frostige Temperaturen für Meyer

Selbst gegen drittklassige Paderborner kann Gladbach nicht gewinnen. Aber der Trainer mahnt zur Gelassenheit.

Mönchengladbach. Zu einem ersten seriösen Urteil wollte sich Fußballlehrer Hans Meyer nicht hinreißen lassen. "Erwarten Sie bitte nicht, dass ich mich zur Leistung der neuen Spieler äußere", sagte der Cheftrainer und große Hoffnungsträger von Borussia Mönchengladbach nach dem kurzfristig angesetzten Testspiel gegen Paderborn am Freitag auf Trainingsplatz eins dank der Rasenheizung im Borussia-Park, "wir waren etwas müde, aber das ist normal nach den ersten Trainingseinheiten im Neuen Jahr. Hauptsache, die Trainingseinheiten haben gestimmt."

Das Ergebnis von 1:2 ließ den 66-jährigen Fußballlehrer bei minus fünf Grad und einem leuchtend roten Abendhimmel offenbar kalt. Meyer: "Sicher hat es bei uns nicht am Willen gefehlt, aber der Gast hat seine Chancen entschlossener ausgenutzt. So ist das nun einmal. Entscheidend ist ohnehin, dass unsere Basisspieler jetzt so schnell wie möglich Fuß fassen."

2:1 gewann der SC Paderborn, Tabellenführer der 3. Bundesliga, auf einem vorzüglich präparierten Platz, um den sich rund 700 frierende Zuschauer versammelt hatten. Sie erlebten die Tore von Roberto Colautti (8.) zum 1:0 für den Bundesligisten, den Ausgleich der Ostwestfalen durch Jens Wemmer (29.) und deren Siegtor von Frank Löning (76.).

Die Borussen waren über weite Strecken harm- und ideenlos. "Uns fehlte noch der Rhythmus. Entscheidend ist das erste Spiel Ende Januar in Stuttgart. Bis dahin sind wir fit - und dann werden wir angreifen", sagte Paul Stalteri. Der Kapitän der kanadischen Nationalmannschaft war am Freitag einer von vier Debütanten beim Liga-Letzten. Während der 31-jährige frühere Bremer noch Anpassungsschwierigkeiten hatte, zeigten die Defensivkünstler Tomas Galasek (Banik Ostrau) und der Brasilianer Dante (Standard Lüttich) gewisse Qualitäten. Und Torhüter Logan Bailly dirigierte lautstark. "Ich bin sicher, dass sie uns weiterhelfen", sagt Sportdirektor Max Eberl.

Am Montag bricht das Team des fünffachen Deutschen Meisters zu einem einwöchigen Trainingslager auf Gran Canaria auf. Im milden Klima von Maspalomas wollen die Gladbacher den Grundstein legen für den zweiten Akt der Spielzeit 2008/2009 und nach der großen Zäsur - sieben Abgänge, vier Zugänge - und reichlich Unruhe hinter den Kulissen die Flucht nach vorne antreten.

Bei der 26. Auflage des Internationalen Turniers von Gran Canaria bekommen es die Borussen mit einem anderen Kaliber als Paderborn zu tun. Erster Gegner ist am Donnerstag die schweizerische Spitzenmannschaft von Grashopper Zürich, und dann fordert der ukrainische Renommierklub Schachtar Donezk die Elf vom Niederrhein heraus. "Ich sehe das durchaus positiv, dass wir es mit solch starken Mannschaft zu tun bekommen", sagt Eberl. Mit welchen Ergebnissen, wird sich herausstellen. Aber die haben ja letztendlich nur sekundäre Bedeutung, wie man es gestern ein ums andere Mal erfahren durfte.

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