Favre erwartet gegen Lazio „ein großes Spiel“

Borussia Mönchengladbach trifft heute zum Auftakt der Endrunde in der Europa League auf Lazio Rom.

Mönchengladbach. Die Römer haben wieder Hoffnung geschöpft. Es geht auch ohne Miroslav Klose. Das Tor von Mittelstürmer Sergio Floccari im Spitzenspiel am Samstag zum 1:1 gegen SSC Neapel hat auch das Gemüt von Trainer Vladimir Petkovic ein wenig beruhigt. „Ein wichtiger Treffer, für Lazio und für Sergio“, sagte der 49-jährige Fußball-Lehrer gestern. Bei den „Biancocelesti“, den Weiß-Himmelblauen, ist nach Floccaris starkem Auftritt die Skepsis einem Gefühl der Zuversicht gewichen, den Ausfall von Superstar Klose — zwei Monate Pause nach einem Bänderriss — verkraften zu können. Wenngleich die italienische Presse noch unkt. „No Klose, no Party“, titelte die Gazetta dello Sport gewohnt flapsig. Heute Abend ist man klüger.

Zum Auftakt der Endrunde in der Europa-League erwartet Borussia Mönchengladbach heute (21.05 Uhr, live Kabel eins) den zweimalige Meister, der zeigen muss, was er ohne Deutschlands Nationalstürmer Nummer 1 und ehemaligen Bundesliga-Torjäger wert ist. Bis zu seiner Verletzung erzielte Klose zehn Treffer in dieser Saison.

Aber auch ohne Klose ist die Hochachtung vor Lazio ausgeprägt. Gladbachs Trainer Lucien Favre hat höchsten Respekt vor Lazio und dem 31-jährigen Floccari (vier Liga-Tore): „Ein gerissener Stürmer, der im Strafraum unberechenbar ist. Er ist ein sehr guter Ersatz für Klose.“

Für Borussia Mönchengladbach ist der Europapokal ein lukratives Geschäft. Bisher hat der Verein 2,5 Millionen Euro — ohne den Anteil aus dem Marketing-Pool der Uefa — kassiert.

Vom Finanziellen abgesehen, hat das Los Lazio auch große Emotionen im Verein und bei den Anhängern ausgelöst, ist doch Gladbachs Europapokal-Geschichte untrennbar mit italienischen Clubs verbunden. Der Büchsenwurf im Spiel gegen Inter Mailand ist legendär. Bei den Gladbachern, deren Trainer Favre heute auf den Tag genau zwei Jahre im Amt ist („Die Zeit fliegt“), sind bis auf die verletzten Mlapa und Hrgota alle spielbereit. „Ich erwarte ein großes Spiel gegen eine attraktive Mannschaft“, sagt Favre, „es ist doch toll, dass wir uns nach so langer Zeit wieder international präsentieren dürfen. Wir müssen auf jeden Fall mit viel Vertrauen nach vorn spielen.“ Dass dabei die Defensive nicht vernachlässigt werden darf, versteht sich von selbst. Ein Fall auch für Linksverteidiger Oscar Wendt, mit 48 Europapokalspielen der Erfahrenste in Favres Kader. „Lazio schaltet unglaublich schnell um“, sagt der Schwede mahnend.

“ Bor. M’gladbach - Lazio Rom Donnerstag, 21.05 Uhr/Kabel eins

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