Endspiel für Frontzeck? - Mit „Notelf“ gegen HSV

Mönchengladbach (dpa) - Vor dem wohl wichtigsten Spiel seiner Trainer-Laufbahn demonstriert Michael Frontzeck Gelassenheit. Trotz der kargen Punktausbeute und der großen Personalnot ist der Coach von Borussia Mönchengladbach vor der Partie gegen den Hamburger SV zuversichtlich.

„Ich gehe fest davon aus, dass uns die Trendwende gelingt“, sagte Frontzeck. Dies sei auch kein Endspiel für ihn. „Ich kenne Endspiele nur aus Berlin, wo es dann um den DFB-Pokal geht“, meinte der Borussen-Coach, der sogar im Falle einer Niederlage gegen die Norddeutschen im Amt bleiben könnte. Immerhin steht vier Tage später die Partie im Pokal-Achtelfinale bei 1899 Hoffenheim an.

Sportdirektor Max Eberl betonte vor dem letzten Hinrundenspiel, dass Frontzeck bei den weiteren Planungen miteinbezogen werde. „Wir haben gemeinsam etwas angefangen und diesen Weg werden wir weitergehen.“ Auch das Team stehe absolut hinter dem Coach. „Da kann man jeden Einzelnen fragen. Ich habe schon gesagt, dass es nicht am Trainer liegt“, meinte Kapitän Filip Daems. Gleichwohl ist die Lage prekär. Die Kritiker schießen aus allen Richtungen gegen die Clubführung und die sportlich Verantwortlichen. Auch die Fans haben weitere Protestaktionen angekündigt.

Ausgerechnet in dieser Phase muss Frontzeck den Ausfall von zehn Spielern verkraften und eine „Notelf“ ins Rennen schicken. Vor allem die Abwehrreihe muss wieder komplett neu aufgestellt werden. Zudem fallen im Angriff der ohnehin gesperrte Raul Bobadilla und der verletzte Mohamadou Idrissou aus - für Frontzeck fast schon Alltag. „Wir haben jede Woche eine absolute Ausnahmesituation. Gegen den HSV muss die Mannschaft, die dann auf dem Platz steht, alles in die Waagschale werfen, um die drei Punkte zu holen“, sagte der Coach.

Immerhin hat sich der Club entschieden, in der Winterpause personell aufzurüsten. Bis dahin will man mehr als die derzeitigen 10 Punkte auf dem Konto haben und eine ordentliche Vorstellung im Pokalspiel am kommenden Dienstag abliefern.

Auch der HSV kommt nicht sorgenfrei in den Borussia-Park. Die weit hinter ihren Erwartungen zurückgebliebenen Hanseaten müssen neun Spieler ersetzen. Definitiv ausfallen werden auch Zé Roberto, Guy Demel (beide Grippe) und Ex-Borusse Marcell Jansen nach Zehenbruch. „Ich wünsche mir nur gesunde Spieler, nichts anderes möchte ich zu Weihnachten haben“, sagte Trainer Armin Veh.

Veh, der nach zuletzt zwei Niederlagen von einer „schweren Krise“ sprach, sieht die dringende Notwendigkeit für einen Sieg in Mönchengladbach. „Gewinnen wir da nicht, sind wir nicht mehr Mittelmaß, dann hängen wir unten drin.“

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