Eine Zugfahrt, die ist lustig...

Die Spieler der Borussia feiern auf den Schienen drei Punkte und Hankes Geburtstag.

Berlin. Geschafft! Lucien Favre reckte die Arme in den Berliner Nachthimmel, pustete kurz durch, dann klatschte der Trainer der Gladbacher Borussia jeden seiner Spieler ab. Mit einem 2:1 (1:1)-Erfolg bei Aufsteiger Hertha BSC hatten sie ihm eine triumphale Rückkehr an die alte Wirkungsstätte beschert. Derweil feierten die über 8000 Borussen-Fans im Olympiastadion ausgelassen den dritten Auswärts-Erfolg in dieser Bundesliga-Saison, auf dem Rasen hüpften die Gladbacher Profis freudestrahlend mit.

Mittendrin im Jubel-Rausch: Nationalspieler Marco Reus, der mit seinen beiden Treffern einmal mehr der Erfolgsgarant war. „Die Tore waren klasse vorbereitet, ich brauchte nur draufzuschießen“, so Borussias Offensiv-Juwel auf dem Weg zur Kabine knapp. Viel Zeit für detaillierte Erklärungen hatte der 22-Jährige eh nicht. Die Gladbacher mussten schnell weg. Es galt, pünktlich den Zug für die rund vierstündige Rückreise nach Düsseldorf zu kriegen.

Eine Mission mit Hindernissen — nicht nur wegen des Hauptstadtverkehrs. Probleme bereitete vor allem Marc-André ter Stegen. Der VfL-Keeper konnte bei der Doping-Probe nicht so, wie er sollte. Folge: ter Stegens Aufenthalt in den Stadion-Katakomben verlängerte sich unfreiwillig so lange, dass er die Heimreise im Dienst-Audi von Team-Manager Steffen Korell antreten musste.

Somit verpasste er auch den tollen Empfang, den einige hundert VfL-Treue den Berlin-Besiegern vor der Abfahrt am Spandauer Bahnhof bereiteten. Favre & Co. wurden lautstark gefeiert, für Stürmer Mike Hanke gab es zum 28. Geburtstag ein Ständchen. Der Dank der Gladbacher Profis: Sie schotteten sich auf der Rückfahrt nicht im Erster-Klasse-Abteil ab, sondern schrieben fleißig Autogramme und stellten sich für Erinnerungs-Fotos.

Mike Hanke ließ sich für den besonderen Geburtstags-Gruß auch was einfallen. „Ich habe ein bisschen was ausgegeben — das war ganz lustig. Der Tag war so, wie ich es mir gewünscht hatte. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht und drei Punkte geholt. Von daher war es ein runder Geburtstag.“ Zumal seine Frau Jenny ihm daheim die nächste Überraschung bereitet hatte. „Es waren sehr viele gute Freunde bei mir zu Hause, wir waren mit 20 Leuten, wir haben im engsten Kreis gefeiert. Das hat mich unheimlich gefreut.“ Von Europa träumt bei Borussia trotz Platz vier aber noch niemand, sagt Hanke. „Wir haben nach der Länderspielpause ein schweres Programm, es geht gegen Bremen, Köln und Dortmund. Wenn wir die überstanden haben, dann können wir noch mal reden.“

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