Ein Norweger für die löchrige Abwehr

Havard Nordtveit soll die wacklige Defensive der Mönchengladbacher stabilisieren.

La Cala de Mijas. Das Tattoo auf Havard Nordtveits rechtem Unterarm ist nicht zu übersehen. „Champions keep playing until they get it right“ (zu deutsch: „Sieger-Typen arbeiten so lange, bis sie es richtig machen“). Es handelt sich dabei um das Credo der amerikanischen Tennis-Legende Billie Jean King, das für Nordtveit (20) zum Leitspruch geworden ist. „Ich bin ein Typ, der niemals aufgibt. Eigentlich zähle ich zu den ruhigen Jungs — nur nicht auf dem Platz. Da gebe ich alles für den Erfolg“, sagt der Defensivspezialist. Innenverteidigung, auf der „Sechs“ oder der rechten Seite, kann Nordtveit spielen.

Mit 16 Jahren wechselte der Rechtsfuß zu Arsenal London, fast zwei Millionen Euro Ablöse zahlten die „Gunners“ 2007 an seinen Heimatklub Haugesund. Unter den Fittichen von Trainer Arsene Wenger sollte das Talent zum Star reifen — der große Durchbruch blieb jedoch aus. Nordtveit wurde schließlich ausgeliehen, sammelte auch schon in der Bundesliga beim 1. FC Nürnberg Spielpraxis.

Beim VfL, der ihn kurz vor dem Jahreswechsel ablösefrei aus London an den Niederrhein gelotst hat, will Nordtveit nun endlich durchstarten. „Borussia zählt zu den größten Klubs in der Bundesliga. Ich werde alles geben, um eine Chance in der Mannschaft zu bekommen.“ Die Nervosität beim neuen Klub sei weg, die ersten Einheiten mit den neuen Kollegen „hätten richtig Spaß gemacht“.

Dass Tabellen-Schlusslicht Borussia im Abstiegskampf noch alle Chancen hat, davon ist der Norweger überzeugt: „Wir arbeiten sehr hart. Wir müssen vor allem schauen, dass wir nicht so viele Tore bekommen. Ich kenne die Bundesliga durch meine Zeit in Nürnberg und weiß, dass der Druck sehr groß ist. “ Abstand vom Trubel eines Profi-Fußballers findet Nordtveit vor allem bei seiner Familie und Freundin Anna. „Sie ist auch in Gladbach, das ist wichtig für mich. Ich bin keiner, der sich immer in Diskos rumtreibt, trinkt oder irgendwelchen Blödsinn macht. Ich lebe so, wie das von einem Profi erwartet wird“, behauptet der 20-Jährige.

„New Revolution Football Player“ habe man ihn daher bei Arsenal genannt. Typen, die sich nur auf die Mission Klassenerhalt konzentrieren, kann Trainer Frontzeck auf jeden Fall gut gebrauchen. „Es sind sieben Punkte bis zum rettenden Ufer — nichts ist unmöglich“, sagt Nordtveit.

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