Borussia Mönchengladbach Die Fohlen gegen Bremen: Das Spiel in der Analyse

Bremen. In der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach am achten Spieltag den ersten Auswärts-Triumph dieser Saison feiern können. Die Mannschaft von Cheftrainer Dieter Hecking setzte sich beim SV Werder Bremen souverän mit 2:0 (2:0) durch und klettert dadurch in der Tabelle auf den fünften Rang.

 Gladbachs Lars Stindl (r) erzielt gegen Werder Torwart Jiri Pavlenka und Robert Bauer (l) das Tor zum 0:1.

Gladbachs Lars Stindl (r) erzielt gegen Werder Torwart Jiri Pavlenka und Robert Bauer (l) das Tor zum 0:1.

Foto: Carmen Jaspersen

Die Tore im ausverkauften Weserstadion erzielten DFB-Nationalspieler Lars Stindl und der dänische Innenverteidiger Jannik Vestergaard.

Es läuft die 27. Spielminute, als Borussias Hazard mit einem Schuss an Bremens Schlussmann Pavlenka scheitert und der abprallende Ball zu Lars Stindl kommt. Dieser nimmt die Kugel nicht nur gekonnt an, sondern düpiert mit einer Drehung zwei Bremer Gegenspieler, kommt aus spitzen Winkel zum Schuss und setzt den Ball wuchtig mit der Innenseite ins lange Eck. Ein tolles Tor. Ein Hingucker.

Der heißt Lars Stindl. Gladbachs Kapitän fällt nicht nur wegen seiner Abschlussaktionen auf, sondern ist immer wieder präsent, bringt Linie ins Aufbauspiel. Stindl macht den Unterschied — zumindest in mehreren wichtigen Phasen des Spiels.

Die Gäste vom Niederrhein dominieren von Beginn an das Geschehen im Weserstadion. Und nutzen clever Chancen. Einen der zahlriechen Bremer Patzer im Aufbauspiel nutzt Borussia, um nach 27 Minuten das erste Ausrufezeichen zu setzen. Schnelles Umschaltspiel über Stindl, Hazard zieht auf, scheitert mit seinem Schuss aber an Werder-Schlussmann Pavlenka. Der Abpraller gelangt allerdings bei Stindl, der per Ballannahme samt Drehung zwei Bremer austeigen lässt und den Ball gekonnt per Innenrist ins Tor bugsiert. 1:0. Gladbach jubelt kurz, legt dann sofort nach. Ecke Wendt, Vestergaard schraubt sich hoch und wuchtet den Ball satt per Kopf aus zwölf Metern in die Maschen. 2:0. Bremen ist angezählt, bekommt jedoch Sekunden vor der Halbzeit plötzlich die Chance zum Anschluss — Delaney vergibt jedoch kläglich aus kürzester Distanz.
Nach dem Seitenwechsel dominiert Gladbach weiter, lässt allerdings zu viele gute Torchancen ungenutzt. Pech hat Stindl, dessen Kopfball nach einer Traoré-Flanke an den Pfosten klatscht. Und Werder? Bleibt harm- und mutlos. Von den Fans gibt es wiederholt böse Pfiffe. Am Ende sind ist das 0:2 aus Bremer Sicht sogar noch schmeichelhaft. Borussia liefert taktisch und spielerisch ein fast perfektes Auswärtsspiel ab.

Stimmen zum Spiel:

Gladbach schlägt Bremen und klettert auf Platz fünf
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„Großes Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Wir wollten unbedingt drei Punkte mitnehmen, weil wir wussten, dass wir dadurch einen Sprung in der Tabelle machen können. Davon hat sich die Mannschaft aber nicht unter Druck setzen lassen. Die Mannschaft hat von der Disziplin her da weitergemacht, wo sie gegen Hannover aufgehört hatte. Auch fußballerisch haben wir das eine oder andere Glanzlicht gesetzt — da gehört der Treffer von Lars Stindl absolut zu. Die Ballmitnahme und der Abschluss waren sensationell. Wir sind eine Mannschaft, die unheimlich gut Fußballspielen kann, aber es fällt uns nicht alles in den Schoß. Wir haben in den letzten Wochen viele Verletze gehabt, das wird häufig übersehen, weil man uns viel zutraut.“

„Wir können mit dem Spiel, vor allem aber mit der ersten Halbzeit, natürlich überhaupt nicht zufrieden sein. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt, aber wir haben auch kaum Zugriff gehabt, sind nicht gut in die Zweikämpfe gekommen und haben davon wenige gewonnen. Wir haben auch bei Ballbesitz keine Lösungen gefunden. So haben haben wir auch Gegner zum ersten Tor eingeladen. Das zweite Tor von Vestergaard war schwierig zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit konnten wir die Druckphasen nicht lange genug aufrechterhalten, daher ist der Sieg für Borussia am Ende verdient.“

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