Borussia Mönchengladbach Derby: Kölner Fans planen Demo

Am Samstag ist der 1. FC Köln im Borussiapark zu Gast. Dessen Fanszene kündigte am Freitag einen Protestzug an.

Mönchengladbach. Der Gästeblock beim rheinischen Derby zwischen Borussia und dem 1. FC Köln am kommenden Wochenende soll zwar leer bleiben. Dennoch plant die Kölner Fanszene für Samstag, 20. Februar, eine große Aktion in Mönchengladbach. An dem Tag soll es eine Demonstration der Kölner in der Rheydter Innenstadt geben. Das kündigte der Verein Südkurve 1. FC Köln am Freitag im Internet an. Die Demonstration mit dem Titel „Für den Erhalt der Fankultur“ sei bereits angemeldet, berichtete das Portal „faszination-fankurve.de“. Die Polizei bestätigte am Freitag die Meldung, wollte sich aber zu Details nicht äußern.

Borussia Mönchengladbach: Derby: Kölner Fans planen Demo
Foto: dpa

Die Kölner Fans wollen mit der Aktion gegen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen protestieren. Nach dem Platzsturm beim Derby vor fast genau einem Jahr wurde die Anzahl an Gästetickets halbiert, statt 5400 Eintrittskarten für Gästefans gibt es nur noch 2700. Und die sind zudem nur noch personalisiert zu haben. Gleiches galt für das Hinspiel in Köln, das weite Teile der Gladbacher Fanszene deshalb bereits boykottierten.

Die Demonstration soll für die Zeit von 11 bis 15 Uhr angesetzt sein. Erwartet werden 500 bis 800 Personen, die Fans wollen vom Rheydter Hauptbahnhof über die Mittelstraße, die Dahlener Straße und die Stresemannstraße zum Harmonieplatz ziehen, wo eine Kundgebung stattfinden soll. Die Polizei wird die Demonstration mit einem Großaufgebot begleiten, eventuell wird es auch zu Straßensperrungen kommen. Polizeisprecher Jürgen Lützen sagte: „Wir werden entsprechend reagieren.“

Die Kölner Fandemo war zunächst für die Gladbacher Innenstadt geplant. In der Mönchengladbacher Fanszene gab es ebenfalls Planungen für eine Demonstration an diesem Tag. Bei der Polizei war eine Fandemo in der Gladbacher Innenstadt bereits angemeldet, aber wieder zurückgenommen worden.

Thomas Ludwig, Vorsitzender des Gladbacher Fanprojekts Supporters Club, bestätigte Planungen für eine Protestaktion der Gladbacher Fans gegen Kollektivstrafen im Umfeld des Stadions und des Fanhauses.

„Bei aller Rivalität: Wenn sich die Demonstration gegen Kollektivstrafen für Fußballfans richtet, dann können wir damit gut leben“, sagte Ludwig über die Pläne der Gästefans. „Kollektivstrafen machen die Fankultur kaputt. Wir wollen positive Emotionen im Stadion, Repressalien sind nicht gut für den Fußball“, so Ludwig.

Nicht verstehen könne er, wenn sich die Fans des FC ungerecht behandelt fühlten: „Der Platzsturm vor einem Jahr fand durch Kölner Fans statt.“ Ludwig rief die Gäste dazu auf, „friedlich auf die Straße zu gehen“.

Unterdessen hat die Stadtverwaltung in Absprache mit der Polizei zum Derby ein Glasverbot rund um den Borussia-Park ausgesprochen. Von 10 bis 18.30 Uhr dürfen am Spieltag keine Gläser, Getränkedosen und Glasflaschen mitgeführt und verkauft werden, teilte die Stadt am Freitag mit. Davon ausgenommen sind nur Anwohner auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Das Verbot gilt für die Aachener Straße (von der A 61 bis zum Übergang Gladbacher Straße), Albert-Brülls-Straße, Am Borussiapark, Am Hockeypark, Am Nordpark, Am Sitterhof, Belgrader Straße, Dr.-Alfred-Gerhards-Straße, Dr.-Albert-Jordan-Straße, Enscheder Straße, Gladbacher Straße (von der A 61 bis zur Hausnummer 299), Hehn (von Überquerung über der Autobahn 61 bis Parkplatz), Heinz-Nixdorf-Straße, Helmut-Grashoff-Straße, Hennes-Weisweiler-Allee, Konrad-Zuse-Ring, Lilienthalstraße, Liverpooler Allee, Madrider Straße, St.-Christophorus-Straße Nummer 1 bis 60.

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