Das Tor von Colautti war wie eine Erlösung

Und am Samstag geht es wie an jenem 10. Mai im Borussia- Park gegen den FC Schalke 04.

Mönchengladbach. Max Eberl hat schon so manche denkwürdige Partie mit der Gladbacher Borussia im bezahlten Fußball erlebt. Doch vor allem an ein Duell kann sich der ehemalige Profi und derzeit jüngste Sportdirektor der Fußball-Bundesliga noch ganz genau erinnern: An Borussias 1:0-Heimsieg am 10. Mai 2009 gegen den FC Schalke 04, als Roberto Colautti in der ausverkauften Arena in buchstäblich letzter Sekunde nach feiner Vorarbeit von Oliver Neuville der Siegtreffer gelang, und der VfL am 31. Spieltag plötzlich nicht mehr auf einem Abstiegsplatz stand.

Es war der Grundstein zur Gladbacher Last-Minute-Rettung. "Dieses Spiel, diese Erlösung ist uns allen noch im Kopf. Diesen unglaublichen Torjubel haben immer noch zahlreiche Mitarbeiter in der Geschäftsstelle als Klingelton auf ihrem Handy. Wir waren damals nach dem Schlusspfiff alle fix und fertig", sagt Eberl.

Am Samstag (18.30 Uhr) ist der FC Schalke erneut im mit 54.057 Zuschauern ausverkauften Borussia-Park zu Gast, wieder ist "Königsblau" der Favorit, doch diesmal lähmt die Borussen keine Existenzangst, stattdessen hat der VfL nach vier Spielen in Folge ohne Niederlage wieder eine breite Brust.

"Es passt bei uns im Moment, und diese Phase wollen wir so lange wie möglich hinausziehen. Wenn wir gegen Schalke unsere Organisation beibehalten, nicht die Geduld verlieren und uns nicht locken lassen, dann ist am Samstag etwas drin", sagt Borussias Cheftrainer Michael Frontzeck.

Allerdings, so der 36-Jährige, sei Schalke ein "ganz schön dicker Brocken". Sein Kollege Felix Magath habe es in kurzer Zeit geschafft, eine bemerkenswerte Mischung aus Jung und Alt zu finden, die Mannschaft sei zudem topfit. "Schalke ist ein ganz unangenehmer Gegner, sie sind für mich das derzeit beste Auswärtsteam der Liga", betont Frontzeck.

Eine Einschätzung, die durch die Bundesliga-Datenbank bestätigt wird: 14 Punkte aus sechs Spielen - so eine Bilanz kann kein anderer Bundesliga-Klub auf fremden Plätzen vorweisen. "Aber auch wir haben in den vergangenen Wochen guten Fußball gezeigt, die Mannschaft hat sich gestreckt, um die Punkte zu bekommen. Wir gehen mit Selbstvertrauen und Zuversicht in dieses Duell", sagt Frontzeck, der wieder mit Raul Bobadilla planen kann.

Der argentinische Stürmer hat seinen Muskelfaserriss auskuriert, ist seit Dienstag im Mannschaftstraining. "Wenn es bei ihm in den letzten Trainingseinheiten keine Probleme gibt, dann wird er im 18er-Kader sein", so Frontzeck. Ob Bobadilla von Anfang an spielen wird, ließ Borussias Trainer indes noch offen.

Es gebe kaum Gründe, nach den Leistungen der vergangenen Wochen etwas an der Startelf zu ändern. Weshalb auch Schalke-Trainer Felix Magath am Donnerstag Gespräch mit Journalisten wiederholt betonte: "Die Borussia hat sich stabilisiert, beachtliche Resultate wie das in Hamburg erzielt. Zudem herrscht in Gladbach eine tolle Atmosphäre. In diesem Stadion ist es schwer, die Punkte zu holen."

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