Dante, Haarspitze, Tor

Der Brasilianer sichert der Borussia in Bremen mit seinem Treffer in der Nachspielzeit einen wichtigen Punkt.

Bremen. Lucien Favre sprang an der Seitenlinie vor Freude hoch in die Luft, reckte die Arme jubelnd in den Bremer Abendhimmel. Derweil feierten die 5.000 mitgereisten Fans ausgelassen Borussias Schluss-Streich im Weserstadion. In der zweiten Minute der Nachspielzeit hatte Juan Arango per Freistoß den Ball genau auf Dante gezirkelt, der prompt mit seinem markanten Lockenschopf zum überraschenden 1:1 einnickte.

Mit Moral und einer gehörigen Portion Dusel hatten die Gladbacher die Werder-Führung durch Sandro Wagner (39.) egalisiert und eine bereits verloren geglaubte Partie gedreht. „Ein wichtiger Punkt, vor allem für die Moral meiner Mannschaft“, sagte Borussen-Cheftrainer Favre, ehe er bereits den Blick auf den nächsten Abstiegs-Krimi richtete: „Wir haben wenig Zeit, müssen uns erholen, am Freitag treffen wir im Borussia-Park auf Kaiserslautern. Ein ganz kompliziertes Spiel, uns erwartet ein Gegner, der eher als wir auch mit einem Remis leben kann.“

Dass die Fohlen weiter auf ein Happy End im Existenzkampf hoffen dürfen, haben sie vor allem Abwehrchef Dante und Torhüter Logan Bailly zu verdanken.

Dante war der Turm in der Schlacht, stemmte sich im Strafraum mit allen Kräften gegen die Bremer Dauer-Belagerung. „Er war einer der besten Spieler auf dem Platz“, lobte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer den Brasilianer beim TV-Sender Sky.

Später verriet Maskenmann Dante — er trug wegen seiner gebrochenen Nase einen Gesichtsschutz — unserer Zeitung, wie er den Ball zum Ausgleich über die Linie bugsiert hatte. „Kein Scherz, ich habe den Ball fast nur mit den Haaren berührt“, so der 27-Jährige. Dante weiter: „Wir haben einen Punkt geholt — mehr nicht. Natürlich kommt einem das Unentschieden angesichts des Spielverlaufs fast wie ein Sieg vor, aber es war nur ein Punkt.“ Der sei zwar unheimlich wichtig für Mannschaft, die müsse nun aber nachlegen.

Neben Dante war Torhüter Logan Bailly der zweite Borusse, der in Bremen von sich reden machte. Er rettete wiederholt in höchster Not und brachte die Bremer mit seinen Reflexen schier zur Verzweiflung. „Er hat es wirklich gut gemacht, in so einer Phase brauchst du auch mal einen Keeper, der dir die Dinger rausholt“, sagte VfL-Innenverteidiger Martin Stranzl.

Bailly selber wollte keinen großen Bohei um seine Person machen: „Es lief gut, wir dürfen nicht den Anschluss zu verlieren“, sprach der Belgier und verschwand unter die Dusche. „Wir müssen hart arbeiten, wir brauchen gegen Lautern die drei Punkte — egal wie“, sprach Dante und folgte Bailly.

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