Daems löst Oliver Neuville als Kapitän ab

Borussia Mönchengladbach gab im Winter das meiste Geld aller Bundesligisten aus.

Düsseldorf. In Mönchengladbach haben sie einst Trends in der Liga gesetzt. Ihr Stil verzückte die Fans, sie brachten Talente am Fließband hervor und ließen sich als Torfabrik vom Niederrhein feiern. Nun heftet sich die Borussia ein Etikett an, was so ganz gegen den Trend des neuen Sparkurses in der Liga läuft.

Denn die Gladbacher sind unfreiwillig zum Ligakrösus in der Winterpause mutiert, investierten mehr als fünf Millionen Euro in vier neue Spieler, um dem drohenden Abstieg zu entrinnen. Das ist ein Drittel der Gesamtinvestitionen, die alle 18 Bundesligisten in der Winterpause für neues Personal ausgegeben haben.

"Wir haben richtig Geld investiert, aber ich hoffe, dass wir mindestens zwei Leistungsträger gefunden haben, die uns auch über die Rückrunde hinaus helfen können", sagte Sportdirektor Max Eberl über die Neuen - Torwart Logan Bailly, den brasilianischen Verteidiger Dante und die beiden bundesligaerfahrenen Paul Stalteri sowie Tomas Galasek.

14,8 Millionen Euro investierten die Bundesligisten im Winter in 27 neue Spieler, und gaben in Zeiten der Finanzkrise nur noch ein Drittel der Summe aus dem vergangenen Winter mit dem Rekordwert von 47,87 Millionen Euro aus. Mit der Investion von rund 15 MillionenEuro bewegt sich die Liga auf dem Niveau vom Winter 2007. Damals gaben die Erstligavereine 16,3 Millionen Euro aus, 2006 waren es zehn Millionen.

Die Hoffnung von Gladbachs Coach Hans Meyer, morgen in Stuttgart alle Neuen zu präsentieren, hat sich zerschlagen. Der Brasilianer Dante, der das Abwehrverhalten verbessern soll, wird mit einem Muskelfaserriss fehlen.

Die letzte Meyer’sche Maßnahme beim großen Umbruch in der Winterpause war gestern die Bekanntgabe des neuen Kapitäns: Es ist Filip Daems, Meyers Lieblingsspieler. Das Unternehmen Klassenerhalt kann beginnen.

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