Christian Dorda: Das „Fohlen“ aus Wegberg

Christian Dorda hat seit Dezember einen Profivertrag. Jetzt wartet der 20-Jährige auf seine Chance.

Mönchengladbach. Sein Markenzeichen ist der starke linke Fuß. Er ist schnell, hat einen satten Schuss und ist technisch versiert. Doch damit nicht genug: Mit seinem smarten Auftreten und einem gewinnenden Lächeln besitzt Christian Dorda auch als Typ schon fast alle Voraussetzungen, um sich im "Zirkus Bundesliga" durchzusetzen.

Seit dem 19. Dezember hat der 20 Jahre alte Verteidiger einen Profi-Vertrag bei Erstligist Borussia Mönchengladbach in der Tasche. Laufzeit: Bis Ende Juni 2011.

"Ein Herzenswunsch ist für mich in Erfüllung gegangen, darauf habe ich all’ die Jahre hingearbeitet", sagt der Jungspund, der beim SC Wegberg das Fußball-ABC erlernt hat.

Mit sieben Jahren traf Dorda mit seinem Heimatklub auf ein Nachwuchsteam der Gladbacher Borussia. Wenige Minuten nach dem Abpfiff war bereits klar: Der "Wegberger Jung" wird ein "Fohlen".

"Borussia war schon damals mein Traumverein", sagt Dorda im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Name Dorda hat in der 30000-Einwohner-Stadt Wegberg seit Jahren einen guten Klang.

Denn bereits Vater Reinhold (55) war beim SC als Spieler eine feste Größe und vererbte Christian die Liebe zum Mannschaftssport Fußball. "Ich habe meinen Eltern alles zu verdanken, sie haben mich immer unterstützt", sagt der 20-Jährige, der den Franzosen Lizarazu als sein Vorbild angibt und immer noch im Wegberger Elternhaus wohnt.

"Ich habe sicherlich vom Trainerwechsel profitiert", gibt Dorda zu. Denn nach Meyers Amtsantritt und einer Verletzungsmisere bei den Profis stand der junge Amateur Knall auf Fall im Kader für das Bundesliga-Spiel bei Arminia Bielefeld.

"Bei meinem ersten Profi-Spiel gleich solch einen wichtigen 2:0-Auswärtssieg feiern zu dürfen - ein unglaubliches Gefühl", so der Linksverteidiger, der noch bis Mai 2009 seinen Zivildienst im Archiv des Gladbacher St. Franziskus Krankenhauses ableistet.

Von Abstiegsdruck oder sogar Angst vor "Chef" Meyer ist dem Wegberger, der das Wirtschaftsgymnasium besucht hat, vor dem Bundesliga-Rückrundenstart am Samstag beim VfB Stuttgart jedenfalls nichts anzumerken.

"Hans Meyer ist ein anderer Trainer, als dies in den Medien oft dargestellt wird. Er redet gerade mit den jungen Spielern sehr viel, ist meist locker drauf. Für mich ist es schon positiv."

Und das Thema Klassenerhalt? "Wir schaffen das", behauptet Dorda, der in seiner ganz privaten Statistik auf bislang vier Bundesliga-Einsätze blicken kann, davon zwei über 90 Minuten.

In der Rückrunde sollen noch möglichst viele hinzukommen, auch wenn beim VfB Stuttgart Mannschaftskapitän Filip Daems die linke Abwehrseite bearbeiten wird.

"Kein Problem, ich warte auf meine Chance und versuche mich jeden Tag im Training aufzudrängen. Hauptsache, ich bin im Kader", sagt Dorda. "Fußball ist kein Stress für mich. Mir macht das alles einfach richtig Spaß", sagt das Talent.

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