Borussias Lazarett in der Abwehr lichtet sich

Trainer Lucien Favre hat am Freitag gegen den VfB aus Stuttgart hinten reichlich Auswahl.

Mönchengladbach. Drei Siege in Serie eingefahren, so Platz vier in der Tabelle erfolgreich behauptet und weiter Fahrt Richtung Europapokal aufgenommen. Die Fohlen-Elf hat in den vergangenen Wochen ansehnliche Arbeitsnachweise abgeliefert, zumal die jüngsten Erfolge allesamt mehr oder weniger mit einer Notabwehr eingefahren wurden.

Die Mannschaft von Borussias Cheftrainer Lucien Favre hat sich trotz einer Verletzungsmisere im Defensiv-Bereich nicht aus dem Tritt bringen lassen. Indiz dafür, dass der Kader auch in den hinteren Reihen über Qualität verfügt.

Auf den ersten Blick hätte Favre daher vor dem Duell am Freitag (20.30 Uhr) in der Stuttgarter Arena gegen den VfB keine besondere Veranlassung, seine Serien-Sieger-Formation durcheinanderzuwirbeln.

Dennoch ist der Schweizer in den vergangenen Tagen ins Grübeln geraten. Mit Roel Brouwers, Havard Nordtveit und Filip Daems haben sich längst drei Defensiv-Spezialisten aus dem Lazarett wieder verabschiedet und als „spielfit“ zurückgemeldet.

Favre muss entscheiden, ob er erneut auf die „Notlösung“ mit dem jungen Julian Korb auf rechts und Tony Jantschke in der Innenverteidigung setzt. Oder ob er beispielsweise auf Stuttgarts flinke Außenspieler, die in dieser Saison bereits wiederholt munter Stoßstürmer und Tormaschine Vedad Ibisevic mit Flanken gefüttert haben, mit einem kleinen Rotationsmanöver reagiert.

Was dazu führen könnte, dass der kopfballstarke und routinierte Brouwers ins Defensiv-Zentrum rückt, um dort Ibisevic an die Kette zu legen. Jantschke müsste dafür wieder auf rechts, der junge Korb wäre dann der Leidtragende und raus aus der Startelf. „Ich weiß noch nicht, was wir machen werden“, blockt Favre Nachfragen zu diesem Thema ab. „Darüber werden wir alle gemeinsam sprechen.“

Auch die Spieler halten sich bedeckt, Details aus der Spielvorbereitung werden nicht ausgeplaudert. „Ich kann nicht sagen, was der Trainer vorhat“, sagt Brouwers. Der Niederländer ergänzt jedoch: „Ich habe seit Samstag alle Einheiten voll mitgemacht. Es hat sehr gut geklappt. Ich habe keine Probleme. Ich kann spielen und fühle mich gut.“

Abwehrkollege Jantschke sieht der möglichen Rotation gelassen entgegen. „Mir ist egal, ob ich rechts oder in der Mitte spiele. Dass wir darüber reden, zeigt doch, wie sich das hier bei Borussia entwickelt hat.“ So etwas hätte man schon „einige Jahre“ nicht gehabt. Sonst sei die Viererkette „eigentlich immer klar gewesen. Nun haben wir eine Situation, in der eine Reihe von Spielern gezeigt haben, dass sie es können.“

Für ihn, so Jantschke, sei am Ende nur wichtig, dass Borussias dunkle Serie gegen Stuttgart — nur ein Sieg aus 14 Vergleichen — ein Ende finde.

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