Borussias lahmer Auftritt

Die Gladbacher gehen in Freiburg ohne ernsthafte Gegenwehr mit 0:3 unter.

Freiburg. "Jetzt müssen wir auch noch die lange Heimfahrt antreten. Heute ist alles Mist." Auf bestem Deutsch gab der Niederländer Marcel Meeuwis nach dem desillusionierenden 0:3 (0:0) beim SC Freiburg Einblick in sein Gefühlsleben.

Der 28-Jährige nahm nach der dritten Bundesliga-Pleite in Folge aber auch kein Blatt vor den Mund, was den Auftritt der Borussia im Dreisamstadion betraf. "Das war definitiv unser schlechtestes Spiel. Wir haben jegliche Aggressivität vermissen lassen und völlig verdient verloren."

Daher war auch der Sportdirektor erstmals richtig geknickt. "Ich bin sehr enttäuscht. Wir wollten mit unserer Systemumstellung die Räume für den Gegner eng machen, haben damit aber schon nach zehn Minuten aufgehört", sagte Max Eberl und ergänzte: "So viele Fehler wie heute passiert sind, dürfen einfach nicht vorkommen."

Eberl kündigte intensive Tage an. "Das wird eine knallharte Woche. Wir werden viel arbeiten und wollen am Samstag eine Reaktion der Mannschaft sehen."

Das Laub beginnt zu fallen, die Borussia in der Tabelle auch, und es droht ein stürmischer Herbst zu werden, wenn im nächsten Heimspiel gegen die gleichfalls kriselnde Namenscousine aus Dortmund nicht gepunktet wird.

"Die nächste Partie hat schon eine gewisse Wichtigkeit, da müssen wir nicht drumherum reden", sagte Tobias Levels, dem der glücklose Marco Reus beipflichtete. "Ja, gegen Dortmund müssen wir alles tun, um zu gewinnen."

"Auch wenn es heute schlecht war, so haben wir in diesem Monat ja durchaus ansehnlichen Fußball gespielt. Wenn wir fünf Partien wie hier abgeliefert hätten, dann hätten wir sicherlich ein Problem", sagt Meeuwis, "Allerdings brauchen wir jetzt dringend mal wieder Tore, wenn wir uns nicht im Tabellenkeller festsetzen wollen. Die Begegnung mit Dortmund wird das bislang wichtigste Spiel von allen."

Für welches die von Otto Rehhagel so geliebte kontrollierte Offensive als goldener Mittelweg gefunden werden muss. "Der schöne Fußball, den wir zu Beginn der Saison gespielt haben, hat den Blick auf das Wesentliche verstellt. Fußball wird eben immer noch in zwei Richtungen gespielt", sagt Eberl. Am Sonntag mussten sich die Borussen die Richtung vorgeben lassen. "Auf geht’s Gladbach, duschen und heimfahr’n", schallte es ihnen von den Freiburg-Fans entgegen.

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