Borussia zittert sich zum Klassenerhalt

Die "Fohlen" holten am letzten Spieltag beim 1:1 gegen den BVB mühsam genau den einen Punkt, der ihnen zur Rettung noch gefehlt hatte.

Mönchengladbach. Aus, geschafft, vorbei - kollektive Erleichterung im Borussia-Park, jubelnde VfL-Fans, ausgelassene Gladbach-Profis auf dem Rasen. Die Elf vom Niederrhein hat am letzten Spieltag, im Liga-Schlussspurt, durch ein 1:1 (0:0) gegen die Namenscousine aus Dortmund die "Mission Klassenerhalt" erfolgreich beendet. "Ich muss das erst Mal sacken lassen, ich kann das immer noch richtig verarbeiten, das wird noch einige Tage dauern", sagte ein sichtlich erleichterter und völlig ausgepumpter Tobias Levels nach der Nervenschlacht vor 54.067 Zuschauern.

Um 17.13 Uhr, als der Klassenerhalt bereits nicht mehr zu nehmen war, fegte der erste Orkan der Begeisterung durch die ausverkaufte Gladbacher Arena: "Nie mehr zweite Liga, nie mehr, nie mehr", schallte es lautstark aus der Nordkurve. Als dann Schiedsrichter Felix Brych um 17.19 Uhr die Partie abpfiff, brachen alle Dämme: Auf den Rängen startete eine große Borussen-Party, auf dem Platz vergoss so mancher VfL-Spieler einige Freudentränen.

"Ein unglaubliches Gefühl, dafür haben wir in der gesamten Rückrunde hart gearbeitet", sagte VfL-Torhüter Logan Bailly, erneut einer der stärksten Borussen. Eher ruhig, fast schon verhalten gab sich VfL-Cheftrainer und "Retter" Hans Meyer. "Ich muss mich bei jedem einzelnen Spieler bedanken und bin sehr froh, dass wir unser großes Ziel auch aus eigener Kraft erreicht haben", sagte Meyer.

Dabei mussten die Gladbach-Fans zunächst doch einmal erst ein wenig zittern: Dortmund spielte stark auf, das 0:1 schien nur eine Frage der Zeit sein. Doch der BVB versäumte es, die Qualifikation für den Uefa-Cup vorzeitig klar zu machen. Stattdessen legte Gladbach wie aus dem Nichts vor. Nach einer Ecke von Baumjohann stand Dante völlig frei und köpfte (57.) überraschend zur 1:0-Führung.

Dortmund gelang zwar nach einem schlimmen Patzer von Stalteri der Ausgleich durch Blaszczykowski (64.), doch die Teilnahme am Uefa-Cup war für den BVB aufgrund des Last-Minute-Sieges der Hamburger trotzdem futsch. Jubelnde Borussen auf der einen - völlig frustrierte Borussen auf der anderen Seite. Spannender, packender und vor allem kontrastreicher hätte das Saisonfinale in Mönchengladbach kaum sein können.

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