Borussia siegt in Cottbus: Das Glück des Tüchtigen

Nach dem Sieg in Cottbus ist das rettende Ufer für die Borussia jetzt in greifbarer Nähe.

Cottbus. Jubelnde Gladbacher im Stadion der Freundschaft, erneut kollektiver Last-Minute-Jubel für die Borussia im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Die Elf vom Niederrhein gewann am Mittwochabend dank des Kopfball-Treffers von Innenverteidiger Dante in der Nachspielzeit den "Abstiegsgipfel" bei Energie Cottbus mit 1:0 (0:0). Bereits am vergangenen Sonntag hatte Roberto Colautti in der 90. Minute das Tor zum 1:0 der Borussia gegen Schalke 04 erzielt.

Mit dem wichtigen Auswärtssieg in der Lausitz klettern die "Fohlen" mit nunmehr 30 Punkten auf den 14. Tabellenplatz und dürfen sich zwei Spieltage vor Saisonschluss berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. "Das war heute ein Riesenschritt in die richtige Richtung, aber ich will noch nicht davon reden, dass wir es geschafft haben", sagte ein sichtlicht erleichterter Alexander Baumjohann nach dem Schlusspfiff. Die 20.850 Zuschauer in Cottbus, darunter rund 2000 Borussen-Fans, bekamen über weite Strecken der Partie Abstiegskrampf stattAbstiegskampf geboten, wobei die Gladbacher Borussia zumindest bemüht war, so etwas wie Fußball zu spielen.

Richtig spannend wurde es erst im zweiten Durchgang, als vor allem die Gladbacher immer öfters mutig nach vorne spielten und die Überlebenskünstler aus Cottbus in der eigenen Hälfte festnagelten. Doch Matmour (60.), Colautti (64.) und Marin (69.) ließen beste Chancen ungenutzt. Auf der Gegenseite verstolperte Shao (86.) kläglich die Vorentscheidung.

Als sich die Cottbuser schon mit dem 0:0 abgefunden hatten, schlugen die Gladbacher doch noch einmal eiskalt zu: Marin brachte in der ersten Minute der Nachspielzeit eine Ecke vor das Tor der Lausitzer. Dante stieg zum Kopfball hoch und beförderte den Ball an die Unterkante der Latte. Von dort sprang das Leder zum entscheidenden Treffer hinter die Linie.

"Das war der von uns erhoffte Befreiungsschlag. Glauben sie mir, mir ist auch scheiß egal, wer das Tor gemacht hat. Ich freue mich einfach riesig, dass wir heute gewonnen haben", so Borussias Cheftrainer Hans Meyer. Am Samstag hat seine Mannschaft in Düsseldorf mit Bayer Leverkusen den nächsten schweren Gegner vor der Brust. "Jetzt haben wir es selber in der Hand", sagte Meyer.

Stimmen zum Spiel:

Hans Meyer (Trainer Borussia Mönchengladbach):

Wenn man nach Cottbus fährt und weiß, dass sie hier Bielefeld und Karlsruge besiegt haben, dann weiß man, was einen erwartet und weiß, dass man hier nicht nur mit spielerischen Mitteln bestehen kann. Das haben wir in der ersten Halbzeit gut gemacht und kaum Chancen zugelassen.

In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann einige gute Chancen rausgespielt. Leider haben wir es verpasst, für eine vorzeitige Entscheidung zu sorgen. So mussten wir bis zum Schluss zittern.

Max Eberl (Sportdirektor Borussia):

Natürlich sind wir froh, dass wir die letzten beiden Spiele gewonnen haben. Die Zeitpunkte der Siegtreffer waren natürlich glücklich, doch der Schlüssel zum Erfolg war unsere Defensive. Wir haben es nicht zugelassen, dass Cottbus mit langen Bällen operieren konnte.

Es war eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Wichtig war vor allem, dass wir erneut zu Null gespielt haben. Das gibt der Mannschaft insgesamt wieder mehr Selbstvertrauen.

Wir blicken nun zuversichtlich in die letzten beiden Partien und sind davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen.

Tobias Levels (Spieler Borussia Mönchengladbach):

Wir wussten von den Spielständen auf den anderen Plätzen und von der Riesen-Chance, die wir heute hatten. Ganz wichtig war es nicht zu verlieren. Dass wir am Ende das Glück wie gegen Schalke hatten ist natürlich großartig.

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