Borussia-Lesernoten: Die Tops und Flops der Saison 2012/13

Die WZ-Leser hatten nach jedem Pflichtspiel von Borussia Mönchengladbach die Möglichkeit, die Leistung der eingesetzten Spieler zu bewerten. Wir verraten, wer am besten und am schlechtesten abgeschnitten hat - und welche Erkenntnisse man sonst noch aus den Lesernoten ablesen kann.

Mönchengladbach. 45 Pflichtspiele - zwei Gewinner. So lässt sich die Saison 2012/2013 der Borussia zusammenfassen. Nach jedem Spiel haben wir die Mönchengladbacher Fans aufgefordert, im Borussia-Voting die Leistung der einzelnen Spieler zu benoten. Am Ende haben Innenverteidiger Martin Stranzl und Torwart Marc-André ter Stegen mit einer Durchschnittsnote von 2,8 den besten Eindruck hinterlassen.

Wobei man einschränkend sagen muss: Sie haben von den Stammspielern am besten abgeschnitten. Denn lässt man die Anzahl der absolvierten Spiele unberücksichtigt, liegen Julian Korb (2,4) und Matthias Zimmermann (2,8) noch vor bzw. gleichauf mit den beiden Profis. Korb und Zimmermann haben in der abgelaufenen Saison lediglich ein Pflichtspiel absolviert. Sie hatten das Glück, beim 3:0-Auswärtssieg in Istanbul auf dem Platz zu stehen. Beim Schaulaufen im Dezember (es ging um nichts mehr, beide Teams waren bereits für die nächste Runde der Europa League qualifiziert) schnitt kein Spieler schlechter als 3,0 ab.

Das Spiel in Istanbul war auch der Startschuss für den Überraschungsspieler der Saison: Amin Younes. Während Korb anschließend nur noch in Borussias U23 und der verliehene Zimmermann bei Greuther Fürth Spielpraxis sammeln durften, kam Younes in der Rückrunde zu elf Bundesliga-Einsätzen und einem weiteren internationalen Auftritt für die Borussia. Sein Notenschnitt dabei: eine sehr beachtliche 3,0. Nur Patrick Herrmann und die bereits erwähnten Stranzl und ter Stegen waren nach der Winterpause besser.

Insgesamt auffällig: Die Abteilung Defensive schneidet im Ranking großteils deutlich besser ab als die Offensive. Die vordere Hälfte des "Notentabelle" wird von Verteidigern und defensiv ausgerichteten Mittelfeldspielern dominiert. Einzige Ausnahme neben den erwähnten Younes und Herrmann ist Juan Arango.

Konstant gut war überhaupt kein Offensivspieler. Younes bekam nur in der Rückrunde Einsätze. Patrick Herrmann startete schwach (3,6 in der Hinrunde), steigerte sich auf eine 2,9 in der Rückrunde (gesamt: 3,2) und ist damit der Spieler mit dem größten Leistungsplus im Vergleich der beiden Saisonhalbzeiten. Genau umgekehrt lief es bei Arango: Dem Venezuelaner gebührt der Titel des Spielers, der in der Rückrunde am stärksten nachließ. Nach einer Durchschnittsnote von 3,1 in der Hinrunde kam Arango nach der Winterpause nur noch auf eine 3,6. Die Durchschnittsnote 3,3 reicht auf die Saison zwar locker für einen Platz im vorderen Mittelfeld. Dennoch bleibt mit einer Verschlechterung von 0,5 Punkten ein fader Nachgeschmack - so sehr hat kein anderer Spieler abgebaut. Noch deutlicher wird dies, wenn man nur die ersten Partien betrachtet. Nach fünf tollen Spielen gegen Aachen, Kiew (2x), Hoffenheim und Düsseldorf hatte Arango einen Notenschnitt von 1,7.

Ein kleiner Trost für Arango dürfte sein, dass er sich zusammen mit zwei anderen Spielern den Titel für die beste Saisonleistung in einem einzigen Match gesichert hat. Sein Spiel beim 2:1 gegen Hoffenheim zum Saisonauftakt (ein Tor und eine Vorlage) überzeugte die Fans ebenso sehr wie die Leistung von Marc-André ter Stegen beim 1:1 in München. Auch der Hattrick von Branimir Hrgota beim 4:2-Sieg in Mainz am vorletzten Bundesligaspieltag wurde mit einer 1,3 belohnt.

Den schlechtesten Auftritt der Saison lieferte Tolga Cicergi ab. Für seinen Einsatz bei der 0:2-Auswärtsniederlage beim VfB Stuttgart am 29. Spieltag straften ihn die Fans mit einer 5,4 ab. Cigerci ist zudem der einzige Spieler, der bei drei Partien eine 5 vor dem Komma stehen hat (Stuttgart, Istanbul, Ron). Und auch mit der Gesamtnote 4,1 liegt er auf dem letzten Platz.

Eigentlich keine Empfehlung für die Borussia, die Kaufoption für den vom VfL Wolfsburg ausgeliehenen Deutsch-Türken zu ziehen. Doch das Alter spricht für Cigerci, er ist erst 21. Bei der Verabschiedung der Profis, die die Borussia verlassen, war er nicht dabei. Angeblich will die Borussia bei der Ablöse nachverhandeln.

Für zwei andere der fünf schlechtesten Borussen ist das Kapitel Gladbach beendet. Igor der Camargo kam in der Hinrunde auf einen Notenschnitt von 3,9 und wurde nach Hoffenheim ausgeliehen. Da Hoffenheim in der Relegation die Klasse halten konnte, wurde automatisch die Kaufoption gezogen.Verabschiedet wurde auch der ausgeliehene Alexander Ring (Note: 3,7), der zurück nach Helsinki geht.

Insgesamt schwach, aber immerhin mit aufsteigender Tendenz präsentierten sich zwei große Hoffnungsträger, die im vergangenen Sommer nach Gladbach kamen: Ganit Xhaka steigerte sich von einer 3,7 in der Hinrunde auf eine 3,4 in der Rückrunde. Seine Gesamtnote für die Saison 2012/13: 3,6. Einen zehntel Punkt besser schnitt Luuk de Jong ab. Auch er steigerte sich nach der Winterpause von einer 3,6 auf eine 3,4 (Schnitt: 3,5).

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