Borussia: Kruses Jubel in der Heimat

Der Stürmer erzielt für die Borussia beim 2:0-Erfolg gegen den HSV beide Tore.

Hamburg. Das Lob fiel überschwänglich aus. „Max ist ein Supertransfer. Eine Investition, die sich gelohnt hat. Klasse, wie er die Hamburger immer wieder attackiert hat“, sagte Gladbachs Cheftrainer Lucien Favre nach dem ersten Auswärtssieg in dieser Saison beim Hamburger SV.

Max ist der Kruse, der Mann, der am elften Spieltag zum Albtraum für die Hamburger wurde. Ihn und Favre, seit Samstag 56-jährig, ließen die Gladbach-Anhänger nach dem Abpfiff hoch leben. 2:0 gewonnen, der Auswärtsfluch ist verbannt.

Der aus Reinbek bei Hamburg stammende WM-Kandidat Kruse, der für dieses Spiel Familienmitgliedern und Bekannten Karten spendiert hatte, kannte beim Auftritt in der alten Heimat keine Verwandten und bezwang den HSV quasi im Alleingang.

Die zwei Tore waren das schönste Geschenk für den Trainer zu dessen Geburtstag. Mit dem siebten Saisontor (plus sechs Vorlagen) kletterte Kruse in der Bundesliga-Scorerliste auf Rang zwei hinter dem Dortmunder Robert Lewandowski.

Dass die Borussen 175 Tage nach dem letzten Auswärtssieg (4:2 in Mainz) wieder einmal drei Punkte verbuchten und keinen Treffer zuließen, war auch das Verdienst von Torwart Marc André ter Stegen und Tony Jantschke. „Schön, dass wir gewonnen haben. Man hat in der Drangperiode gesehen, wie stark Hamburg ist. Deshalb ist der Erfolg umso höher zu bewerten. Wir verteidigen im Augenblick einfach auch sehr gut“, sagte Jantschke nach seiner nahezu fehlerfreien Darbietung.

Nach den jüngsten Erfolgen gegen Frankfurt und in Hamburg diskutiert niemand mehr groß darüber, dass die „Defensiven“ Dominguez, Brouwers, Daems und Nordtveit allesamt verletzt sind und noch teilweise bis zur Winterpause ausfallen. „Jantschke und Korb erfüllen ihre Aufgaben auch taktisch sehr gut“, sagt Favre, dem imponiert hatte, dass seine Mannschaft mit dem Druck gut umgegangen sei, den der HSV zeitweise ausübte.

Die Borussen haben mit dem Sieg eine wichtige Etappe auf dem Weg in Richtung Halbzeitpause genommen. „Die Tabelle lügt nicht. Wir sind Vierter, können also nicht verhindern, dass auch mal über den Europapokal gesprochen wird. Der Fußball, den wir spielen, ist ja recht ansehnlich, und erfolgreich sind wir auch“, sagte Mittelfeld-Laufwunder Christoph Kramer.

Trainer Favre nahm sogar das Wort Wunder in den Mund, als er um eine Stellungnahme zum Thema internationaler Wettbewerb gebeten wurde. „Ja, das wäre ein kleines Wunder. Das Ziel haben so viele, genießen wir also erst einmal den Moment.“

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