Borussia feiert zweiten Sieg

Arango und de Jong bescheren Mönchengladbach einen 2:0-Erfolg gegen Frankfurt.

Mönchengladbach. „Ich dachte, dieser Ball kann gar nicht reingehen. Ein super Treffer.“ Borussias Cheftrainer Lucien Favre geriet nach dem hart erkämpften 2:0 (2:0)-Erfolg seiner Gladbacher gegen Eintracht Frankfurt ein wenig ins Schwärmen. Nur kurz zwar. Doch in diesem Moment schienen die Gedanken des Schweizers einmal nicht um all’ die Details zu kreisen, die dazu beigetragen hatten, dass erstmals während seiner Ära am Niederrhein das Wort Krise gefallen war.

Zu verdanken hatte Favre diesen herbeigesehnten Glücksmoment Juan Arango. In seinem 100. Bundesliga-Spiel hatte der Venezolaner die Fohlen mit einem fulminanten Distanzschuss 1:0 (8.) in Führung gebracht. Ein Kracher aus der Kategorie Traumtor. „Wenn einer so etwas kann und auch mit Absicht macht, dann Arango“, knurrte selbst Eintracht-Coach Armin Veh anerkennend. „Dass er das aber ausgerechnet in der Form auch gegen uns machen muss, ist natürlich ärgerlich.“

Mit seinem Geniestreich hatte Arango dem VfL nach sieben sieglosen Pflichtspielen in Serie den Weg aus der Krise geebnet. Das Tor zum 2. Saisonerfolg — es war aufgestoßen. Und Borussia nutzte die Gelegenheit: Nur wenige Minuten später vollendete Rekordeinkauf Luuk de Jong nach Pass von Havard Nordtveit einen Konter mit einem sehenswerten Linkschuss ins Eck — 2:0 (24.).

Die Gäste aus Frankfurt, bis dato ungeschlagene Tabellenzweite, taumelten und wirkten früh angezählt. Doch sie knickten trotz des völlig verpatzten Auftaktes nicht ein, sorgten im weiteren Verlauf dafür, dass es im Borussia-Park vor 51 193 Zuschauern bis zur Schlussphase spannend blieb. „Man hat gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Gerade bei Ballbesitz, da gibt es noch viel zu tun“, so Favre später.

In der Tat hatte seine durch die jüngsten Misserfolge in der Liga und im Europapokal gehemmt wirkenden Spieler große Probleme, so etwas wie Dominanz auf dem Rasen aufzubauen. Frankfurts Aufbauspiel wirkte auch nach dem Rückstand gefälliger, allerdings fehlte den Hessen in der Offensive die Durchschlagskraft. Weil die Borussen trotz der nicht zu übersehenden Defizite einen unbändigen Einsatzwillen in die Waagschale geworfen hatten- und sich in der Defensive deutlich verbessert zeigten.

Woran neben dem starken Martin Stranzl auch Thorben Marx einen großen Anteil hatte. Favre hatte den 31-Jährigen, der eigentlich schon auf dem Abstellgleis stand, wie schon gegen Istanbul in die Startelf beordert. Eine Maßnahme, die sich diesmal richtig auszahlen sollte. Marx fing viele Bälle schon im Mittelfeld ab, ein Grund dafür, dass die Borussen die jüngste Gegentorflut (neun in zwei Spielen) stoppen konnte.

„Man hat gesehen, dass bei uns alle füreinander gekämpft haben. Das hat uns letzte Saison stark gemacht. Ob ich da jetzt auf dem Platz stehe, ist da weniger wichtig“, blieb Marx dennoch bescheiden. Mit neun Punkten gehen die Fohlen als Tabellen-Zehnter in die Länderspielpause. Wie wichtig der Triumph gegen Frankfurt war, brachte Favre auf den Punkt. „Bei aller Arbeit — wir haben einen sehr starken Gegner geschlagen, der nicht umsonst auf Platz zwei liegt. Das ist sehr positiv für meine Mannschaft.“

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