Borussia, die 31 und das Jahr 2010

Der Jahreswechsel ist die Zeit des nachdenklichen Blicks zurück, aber auch in die Zukunft – sicher auch für Fußballer und Fans. VfL-Sportdirektor Max Eberl sieht die Lage äußerst positiv.

Mönchengladbach. Mit dem 31. Tag im Dezember neigt sich am Silvester-Abend das Kalenderjahr 2009 dem Ende entgegen. Und so mancher Anhänger von Borussia Mönchengladbach wird sich zum Jahresausklang sicherlich noch einmal an turbulente, nervenaufreibende und packende Momente in den vergangenen zwölf Monaten erinnern, in dem auch die Zahl 31 aus Borussen-Sicht eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Denn mit 31 Punkten schafften die "Fohlen" Ende Mai unter der Regie von Hans Meyer das, was wenige Wochen zuvor fast niemand mehr für möglich gehalten hatte: den Klassenerhalt. Noch nie zuvor in der Bundesliga-Geschichte hatte eine Mannschaft mit so wenigen Punkten die Liga gehalten.

Doch das kümmerte im Borussia-Park zu diesem Zeitpunkt nun wirklich niemanden. Schließlich war man Ende Januar mit mageren elf Punkten als Tabellenletzter in die Rückrunde gestartet, holte dann - auch dank Meyers eigenwilligen Methoden - beachtliche 20 Zähler.

"Dieser Klassenerhalt war für die Zukunft dieses Klubs enorm wichtig. Wir haben alle noch die Bilder der Rettung vor Augen, diese Erlösung ist uns allen noch im Kopf. Ich erinnere nur an das Spiel gegen Schalke, an Colauttis Tor in letzter Sekunde. Diesen unglaublichen Torjubel haben immer noch zahlreiche Mitarbeiter in der Geschäftsstelle als Klingelton auf ihrem Handy", sagt Max Eberl, mit 36 Jahren einer der jüngsten Sportdirektoren in der Bundesliga.

Dennoch zählt Eberl bereits zu den Mächtigen bei Borussia, hat ein gutes Näschen auf dem Transfermarkt unter Beweis gestellt sowie nach Meyers freiwilligem Abgang gegen alle Vorbehalte im Umfeld des Vereins Anfang Juni Michael Frontzeck als Nachfolger installiert - was sich bislang als Glücksgriff für die Elf vom Niederrhein erwies.

Unter Frontzeck hat der VfL in der Hinrunde der Spielzeit 2009/2010 nicht nur 21 Punkte geholt und sich auf Tabellenplatz elf festgesetzt, sondern auch einen Fußball gespielt, mit dem sich die treuen Anhänger wieder identifizieren.

Was die aktuelle Zuschauerstatistik belegt: 48000 Besucher kamen im Schnitt zu den Heimspielen, damit liegt der VfL im Liga-Vergleich auf Platz fünf. Nur Dortmund, Bayern München, Schalke 04 und der Hamburger SV zogen mehr die Massen an, verfügen allerdings auch allesamt über größere Stadien und zählen zu den Top five in der Tabelle.

Der VfL Borussia, ein schlafender Riese? Was dürfen die Fans für 2010 erwarten? "Wir wollen eine genauso gute Rückrunde spielen, einen ordentlichen Tabellenplatz belegen und im Sommer so gute Transfers tätigen wie in 2009", sagt Eberl. Mannschaftskapitän Tobias Levels ergänzt: "Wir sind in der Rückrunde fähig, noch mehr Punkte zu holen und eine ruhige Saison zu spielen."

Die Mannschaft habe sich unter Frontzeck weiter entwickelt. "Wir stehen gut, spielen gut, wir sind eine Einheit, jeder weiß, was er zu tun hat", so Levels. Verteidiger-Kollege und Top-Torschütze Roel Brouwers sieht das ähnlich: "Mit 21 Punkten stehen wir gut da. Wir können uns sicher auch noch steigern. Das ist das Ziel für die Rückrunde."

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