Bobadilla trickst sich aus

Borussia Mönchengladbach hat sich die 1:2-Niederlage selbst zuzuschreiben.

Wolfsburg. Von der Wolfsburger Arena lässt sich in nicht allzu großer Entfernung die riesige Automobilfabrik mit ihren vier hohen Schornsteinen erkennen. Dort hatten die Beschäftigten am Sonntag im Gegensatz zu den Fußballprofis des VfL Wolfsburg und von Borussia Mönchengladbach dienstfrei.

Umso unbefriedigender war es für die zuletzt Genannten, dass ihr Punkte-Lohnzettel nach getaner Arbeit zum fünften Mal in Folge die Zahl Null aufwies, was den Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz nach sich zog.

"Das ist wirklich bitter. Wir haben uns beim Deutschen Meister gut verkauft, viele Konter gefahren und ein ordentliches Spiel abgeliefert", sagte Innenverteidiger Roel Brouwers nach dem 1:2 (0:1).

Am Knackpunkt des Spiels war der 28-Jährige indes beteiligt. Just als die Wolfsburger Anhänger unter den 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena des Champions-League-Teilnehmers unruhig wurden, traf Alexander Madlung mit dem Pausenpfiff zum 1:0, wobei er dabei von einem Abstimmungsfehler in der Gladbacher Deckung profitierte.

"Dante hat Madlung nur auf Sicht gedeckt", sagte Sportdirektor Max Eberl mit ironischem Unterton zum Stellungsfehler des Brasilianers, "und als er dann zu ihm hin wollte, hat er seinen Mitspieler Brouwers auch noch umgerannt."

"Ich war mit Edin Dzeko beschäftigt, aber wir sollten jetzt nicht mit Schuldzuweisungen anfangen", ergänzte Brouwers. Der Niederländer schlug stattdessen vor, das Positive aus dem Auftritt am Mittellandkanal mitzunehmen, nicht an Platz 17 zu denken und den 1. FC Köln am Samstag zu schlagen. "Das ist zwar kein Sechs-Punkte-Spiel, aber vielleicht geht es doch um mehr als drei Zähler", so Brouwers.

Auch weil Raul Bobadilla in der 69. Minute statt des einfachen Weges einen komplizierten Hackentrick versuchte, als das Wolfsburger Tor leer stand, nachdem Madlung seinen Torhüter Diego Benaglio umgerannt hatte. "Er dachte wohl, dass Diego noch stehen würde und wollte schnell abschließen", nahm Madlung den Argentinier in Schutz.

Weil aller Pleiten, Pech und Pannen aber drei sind, musste dann auch noch Filip Daems bei seinem Debüt erneut verletzt vom Platz. "Ich habe mich gut gefühlt und bis dahin keine Probleme gehabt", sagte der Belgier traurig zu der Szene in der 77. Minute, als er im Laufduell mit Grafite einen stechenden Schmerz in seinem lädierten rechten Knie spürte.

Da geriet der Treffer von Bradley zur Nebensache. "Es wäre nur ein schönes Tor gewesen, wenn es einen Punkt gebracht hätte", sagte der US-Amerikaner, der ein gutes Spiel der Borussia sah. "Unsere Organisation war okay. Wir haben es dem Gegner schwer gemacht." Leider nicht schwer genug. Ein Blick auf den Punkte-Lohnzettel beweist es.

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