Aus den Abstiegsrängen: Borussia siegt im Rhein-Derby 4:2

Köln. Derbysieg, drei Punkte und wieder auf dem richtigen Kurs: Borussia Mönchengladbach darf nach einem furiosen 4:2 (2:0)-Erfolg beim ewigen Rivalen 1. FC Köln wieder berechtigte Hoffnungen haben, den Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen.

Cheftrainer Hans Meyer: "Wenn man zum ersten Mal in dieser Saison zweimal hintereinander siegt, ist das ein richtig schönes Gefühl.

Seelenmassage ist diesmal wirklich nicht nötig vor dem Duell am Freitag gegen Bochum." Meyers Mannschaft knüpfte in der Domstadt nahtlos an die gute Leistung vor Wochenfrist gegen den HSV (4:1) an, und erwies sich in einer temporeichen und jederzeit packenden Begegnung als das spielerisch bessere Ensemble. Allen voran Alexander Baumjohann: Der künftige Münchner war vor 50000 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Arena der Dreh- und Angelpunkt bei den Borussen.

Neben seiner gewohnt sicheren Ballführung bewies der 22-jährige Mittelfeldspieler auch kämpferische Qualitäten. Er war an drei der vier Gladbacher Tore beteiligt und verblüffte immer wieder mit technischen Finessen. Den 20. Bundesliga-Sieg für den VfL auf Kölner Boden leitete Michael Bradley mit dem 1:0 (25.) nach Vorarbeit von Baumjohann und Marin ein. Kurz vor der Pause (44.) erhöhte Karim Matmour nach Baumjohann-Pass zum 2:0.

Nach dem Seitenwechsel machte Köln richtig Druck und verkürzte durch Miso Brecko auf 1:2. Doch die Borussia konterte eiskalt: Nach der besten Offensiv-Aktion des gesamten Spiels sorgte Rob Friend (67.) mit dem 3:1 für den alten Zwei-Tore-Abstand. Noch einmal schöpften die Kölner Hoffnung (2:3 Brecko/82.), aber dann war es Michael Bradley, der per Foulelfmeter den VfL-Sieg endgültig perfekt machte.

Für einen bitteren Beigeschmack sorgten die Anhänger der Elf vom Niederrhein, die vor dem Spiel u.a. eine Schweigeminute störten sowie bengalische Feuer und Rauchbomben anzündeten.

Christoph Daum (Trainer 1. FC Köln): Wir haben zwar zeitweise enormen Druck entwickelt, sind aber klassisch ausgekontert worden. Die endgültige Entscheidung resultierte meiner Meinung nach aus einem unberechtigten Elfmeter. Wir haben gegen eine aufopferungsvolle Gladbacher Mannschaft mit tollen Individualisten verloren.

Hans Meyer (Trainer Borussia Mönchengladbach): Der Führungstreffer durch Bradley war wie Balsam, denn die Kölner hatten uns ganz schön beschäftigt. Der Sieg ist einfach wichtig gewesen. Es geht nicht darum, dass es ein Derby-Sieg war, sondern alleine um unsere Situation, die sich weiter verbessert hat, wenn ich daran denke, dass uns noch vor zwei Wochen das Wasser bis zum Hals stand.

Bailly: Nicht so sicher wie in den Wochen zuvor, Note: 3-

Stalteri: Machte eine ordentliche Partie, schlug eine Traumflanke zum 3:1, Note: 3

Brouwers: Hatte zunächst Probleme, steigerte sich aber, Note: 3-

Daems: Stabilisator in der Borussen-Abwehr, laufstark und dynamisch, Note: 2-

Levels: Fleißig wie eh und je, ließ aber zu viele Flanken zu, Note: 3-

Galasek: Unauffällig, aber effektiv, immer auf der Höhe des Spiels, Note: 3

Bradley: Klasse Abräumer mit Torriecher, Note: 2+

Baumjohann: Gala-Vorstellung, perfekte Mischung aus Technik und Kampfgeist, Note: 1

Marin: Starke Dribblings, bereitete die Führung vor, ließ im 2. Durchgang nach, Note: 2-

Matmour: Eines seiner besten Spiele für den VfL Borussia, Note: 2

Friend: Ackerte hinten und vorne, erst glücklos im Abschluss, dann jedoch platzte der Knoten, Note: 3

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