Borussia Mönchengladbach Analyse: Fohlen-Fest gegen überforderte Berliner

Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat sich eindrucksvoll zurück im Kampf um einen Champions-League-Platz gemeldet. Die Elf von Trainer André Schubert setzte sich am 28. Spieltag daheim im heimischen Borussia-Park mit 5:0 (1:0) gegen Konkurrent Hertha BSC durch.

Die Fohlen-Elf hat ist mit dem eindrucksvollen Sieg gegen die Hertha zurück im Kampf um einen Champions-League-Platz.

Die Fohlen-Elf hat ist mit dem eindrucksvollen Sieg gegen die Hertha zurück im Kampf um einen Champions-League-Platz.

Foto: Bernd Thissen

Durch diesen Heimerfolg rückten die Gladbacher auf Rang vier in der Tabelle vor, verkürzen zudem den Rückstand auf die Berliner auf drei Zähler.

Der Moment des Spiels: Nach Borussias 5:0-Gala gegen Berlin muss André Hahn erst einmal Durchschnaufen. „Es fällt so eine große Last von mir ab, es ist unglaublich“, sagt der 25-Jährige, der die Gladbacher mit seinem sehenswerten Winkelschuss auf die Siegerstraße gebracht hatte. „Das 2:0 war enorm wichtig, für die Mannschaft, aber auch für mich. Als Stürmer muss man wissen, wo das Tor steht.“ Hahn weiter: „Danke an die Fans, sie haben mich super unterstützt.“ Und dem Offensivspieler einen unvergesslichen Moment bereitet. Als Hahn in der 65. Spielminute ausgewechselt wird, gibt es einen Applaus-Orkan und Sprechchöre. Balsam für die Wunden. Hinter Hahn liegen fünf Monate Leidenszeit. Er hatte sich nach dem schlimmen Foul von Schalkes Geis durch die Reha quälen müssen. Um nun ein tolles Comeback erleben zu dürfen.

Mönchengladbachs furioser Sieg über Hertha BSC
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Der Spieler des Spiels: Ohne Wenn und Aber: In dieser Form ist Borussias Thorgan Hazard ein Top-Akteur. Dass der belgische Nationalspieler über großes Potential verfügt ist kein Geheimnis. Nun münzt er dies immer mehr in Leistung um. Vor allem auch in Tore. Erster Doppelpack in der Bundesliga. Gewiefter Vorbereiter, dazu weitere Chancen. Hazard ist beim Fohlen-Fest gegen Berlin bester Gladbacher.

Der Aufreger des Spiels: Während die Fohlen-Fans nach einer großen Chance von Thorgan Hazard, die Jarstein vereitelt, sich noch die Haare raufen, schimpfen die Berliner wild auf Schiedsrichter Sascha Stegemann ein. Beinahe hätten sie das 0:2 kassiert — und dafür geben sie dem Unparteiischen die Schuld. Was ist geschehen in dieser 42. Spielminute? Freistoß Hertha in der eigenen Hälfte, den Plattenhardt allerdings überhastet ausführt und so Gladbachs Hahn, der nur zwei Meter vom Ball entfernt steht, aus kurzer Distanz anschießt. Der Abpraller landet schließlich bei Hazard — der, wie zuvor geschildert, beinahe zum 2:0 vollendet. Die Berliner fordern Wiederholung des Freistoßes und Gelb für Hahn, der zuvor schon verwarnt worden ist. Ja, Stegemann hätte wiederholen lassen müssen. Und nein, Hahn verhindert nicht absichtlich die Ausführung. Er wird, wie auch die TV-Bilder zeigen, einfach „abgeschossen“, kann so schnell, wie Plattenhardt den Freistoß ausführt, sich nicht vom Tatort entfernen.

Chronik des Spiels: Borussia trumpf zeitweise wie entfesselt auf, die Hertha hingegen präsentiert sich am Niederrhein völlig von der Rolle. Verteilt gleich zu Spielbeginn ein Geschenk. Schlussmann Jarstein patzt ohne Not beim Abschlag, der statt beim Mitspieler punktgenau in die Füße Gladbachs Mo Dahoud segelt. Der passt zum freien Thorgan Hazard, Beinschuss, Jarstein düpiert, 1:0 für Gladbach. Hertha weiter passiv und harmlos. Vor allem, als die Fohlen nach der Halbzeit in den Hochgeschwindigkeits-Modus schalten. Wie bei Hahns Treffer zum 2:0. Borussia lässt nicht nach: Herrmann (gerade eingewechselt) erhöht auf 3:0, ehe Hazard das 4:0 nachlegt. Für die Berliner kommt es noch schlimmer, als mit Traoré der nächste Joker sticht: 5:0 Borussia. Kurz vor beinahe noch das 6:0, doch Herrmanns Schuss klatscht ans Lattenkreuz. Abpfiff, die Berliner werden erlöst und Borussia darf den fünften Heimsieg in Folge feiern.

Stimmen zum Spiel:

André Schubert (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, die Partie von Anfang an in die Hand genommen und den Ball gut laufen lassen. Defensiv haben wir über 90 Minuten praktisch nichts zugelassen, dazu haben wir uns sehr viele Torchancen herausgespielt und diese auch gut ausgenutzt. Ich denke, mit diesem Auftritt können wir sehr zufrieden sein. Wir befinden uns durch diesen Sieg für den Endspurt in der Liga in einer sehr guten Ausgangsposition.“

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): „Das Ergebnis ist auch in dieser Höhe verdient. Wir hatten keinen guten Tag und waren in allen Belangen unterlegen. In der ersten Hälfte sind wir schon nicht gut ins Spiel gekommen, Borussia hat das Spiel über die gesamte Dauer kontrolliert. Nach der Pause haben sie uns dann total durcheinandergewirbelt. Sie waren in der Offensive viel zu schnell für uns und haben dann ein Tor nach dem anderen erzielt. Das war ein Champions League-reifer Auftritt der Borussia. Das müssen wir anerkennen.“

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