Alternativen im Sturm

Das Team von Michael Frontzeck gewinnt nach Siegen gegen Wolfsburg und Fortuna den Wintercup in Düsseldorf.

Düsseldorf. Michael Frontzeck lächelte gelassen, aber alles in seinem Gesicht verriet, dass er sich entschieden hat: Raul Bobadilla und Rob Friend - das vor der Saison favorisierte Sturmduo, das in der Hinserie kaum einmal zusammen auf Torejagd gehen konnte, wird kommende Woche gegen Bochum gesetzt sein.

Beim 3:2-Sieg beim Düsseldorfer Wintercup im Halbfinale gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg jedenfalls wirbelte Bobadilla 45 Minuten derart, dass es auch Frontzeck das Grinsen ins Gesicht trieb. "Das hat mir sehr gut gefallen. Die Beiden da vorn, das kann eine Option für Bochum sein", sagte der Trainer. Bobadilla traf zum 1:0 nach einer sehenswerten Flanke von Tobias Levels, und er schoss auch unmittelbar vor Spielende (45.) das Tor zum 3:2, als er allein vor Torwart Diego Benaglio echte Torjägerqualitäten nachwies. Zwischendurch hatte Kapitän Filip Daems mit einem tollen Schuss aus wenig erfolgversprechender Position in den Torwinkel die Gladbacher Vorstellung gekrönt. "Ich schieße abgesehen von Elfmetern nicht oft Tore, deshalb war es schon etwas Besonderes", freute sich Daems.

Über die ebenfalls sehenswerten Gegentore durch die Wolfsburger Grafite und Gentner ärgerte sich nicht einmal Frontzeck. "Dafür sind die Zuschauer doch hier. Das war unterhaltsam", sagte der Gladbacher Coach, der im Finale gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf eine fast komplett andere Mannschaft aufliefen ließ. "Mir war es wichtig, dass auch die zum Einsatz kommen, die länger nicht gespielt haben. Sie sollen unser System verinnerlichen." Schon gegen Wolfsburg standen die A-Junioren Bernhard Janeczek (Innenverteidigung) und Patrick Herrmann (defensives Mittelfeld) in der ersten Elf, beim 1:0-Finalsieg gegen Fortuna Düsseldorf spielte sich vor allem Fabian Bäcker an der Seite von Roman Neustädter, Moses Lamidi oder Tony Janitschke in den Vordergrund. Wie beim Testsieg gegen Borussia Dortmund, als Bäcker zweimal traf, erzielte der Youngster auch gegen Fortuna einen Treffer - den entscheidenden. "Es läuft, ich fühle mich gut im Training, und ich traue mir zu, noch enger an die erste Sturmformation heranzurücken", sagte Bäcker nach dem Turniersieg, und er sprach Sportdirektor Max Eberl aus der Seele: "Es wurde ja immer gesagt, dass wir im Sturm noch Entwicklungspotenzial haben. So gesehen war das heute sehr erfreulich."

Bestätigt sah sich auch Frontzeck in seiner Ansicht, im Winter personell nicht nachlegen zu müssen. "Die Jungen haben ihre Sache hier ordentlich gemacht, wir haben sie in diesem Winter herangeführt, aber sie haben auch noch viel zu lernen."

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