Alexander Ring - „Mental bin ich kein Finne“

Zugang Alexander Ring kommt mit deutscher Siegermentalität zur Borussia.

Belek. Als sich Alexander Ring mit Mikael Forssell über seinen bevorstehenden Wechsel zu Borussia Mönchengladbach unterhalten hat, geriet der Ex-Spieler des Fußball-Bundesligisten (16 Spiele, sieben Tore in der Saison 2002/2003) ins Schwärmen. „Mikael ist bei den Länderspielen mein Zimmernachbar. Er hat mir nur gutes über Borussia berichtet und war sehr glücklich über meinen Wechsel. Seine Aussagen haben meine Entscheidung bekräftigt“, sagt der 20 Jahre alte Finne, den die Gladbacher bis Juni 2013 ausleihen werden.

Freitag um 10 Uhr brachte der defensive Mittelfeldspieler, der auf beiden Außenbahnen spielen kann, seine erste Trainingseinheit im türkischen Belek hinter sich. Trainer Lucien Favre ließ ihn im strömenden Regen 65 der 90 Minuten mitmachen. „Er hat einige Wochen pausiert“, sagte der Schweizer. Die finnische Liga läuft von März bis Ende Oktober.

Für Alexander Ring stand schnell fest, dass er nach Deutschland zurückkehren will. Nach 14 Jahren in Leverkusen war er im Januar 2009 nach Helsinki gewechselt, vornehmlich aus schulischen Gründen. „Meine Noten auf dem Gymnasium waren nicht gut. In Finnland ist das Schulsystem viel flexibler, Training und Unterricht lassen sich besser vereinbaren“, sagt der Borussen-Zugang. Weil seine Mutter sowieso zurück nach Skandinavien wollte, entschied er, mit ihr gemeinsam nach Finnland zu gehen. „Mental bin ich kein Finne. Deutschland ist meine Heimat“, stellt Ring, der von seiner Freundin nach Mönchengladbach begleitet wurde, klar. Das gelte auch für seine Art, Fußball zu spielen.

„Ich bin aggressiv und schnell, spiele gut nach vorne“, sagt Ring über sich. Auch sein Selbstvertrauen sei eher das eines Mitteleuropäers. „Die Finnen geben sich zu schnell mit zu wenig zufrieden. Ich will immer gewinnen.“ Noch lernen müsse er, Spielsituationen zu erkennen. Auch Favre hält neben dem Trainingsrückstand den taktischen Bereich zunächst für ein Problem. „Alexander hat in Finnland in einem 4-3-3-System gespielt. Das ist anders als unser 4-4-2. Er kann zentral, aber auch rechts oder links spielen. Er ist jung und hat Zeit“, sagt der Trainer der Borussia.

Der Finne ist überzeugt, dass Favre ihn weiter bringen wird. „Er ist ein Trainer, der junge Spieler an die Hand nimmt und zeigt, was er drauf hat“, weiß Ring. Daher habe er sich sehr schnell für den Verein, den er zu seiner Zeit in Leverkusen intensiv beobachtet habe, entschieden. Genervt hat ihn die lange Zeit, in der die beiden Vereine über seinen Wechsel verhandelt haben. Es ging um Geld und die Frage, ob er ausgeliehen oder verkauft wird. Den beiden „Sechsern“ Roman Neustädter und Havard Nordtveit macht er eine unmissverständliche Kampfansage. „Ich bin nicht gekommen, um auf der Bank zu sitzen.“

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