„Initiative Borussia“: Gladbachs Opposition fordert Aktiengesellschaft

„Initiative Borussia“ kritisiert die Vereinsstrukturen und prangert Managementfehler an.

Mönchengladbach. Bei Borussia Mönchengladbach brodelt es hinter den Kulissen gewaltig. Zur sportlichen Misere scheinen sich wegen rückläufiger Fernseh- und Sponsorengelder wirtschaftliche Probleme anzubahnen. Dieser Ansicht ist jedenfalls die neu gegründete "Initiative Borussia".

Der Zusammenschluss von Führungskräften aus der Wirtschaft will dem Verein eine professionellere Führung geben, wirtschaftlich auf gesündere Füße stellen und sportlich nach oben führen.

Ein hehres Ziel, für das Norbert Kox (Talanx-Konzern), Friedhelm Plogmann und Martin Schmuck (beide Unternehmensberater) kritische Punkte anmerken.

"Aus der Fohlenelf ist eine Schar grauer Mäuse geworden. Der Verein hat Strukturen aus dem Jahr 1900, die dringend einer Inventur bedürfen. Im Aufsichtsrat sitzen verdiente alte Herren, die vom Präsidenten gern gesehen werden. Die Entscheidungen treffen Ehrenamtliche, deren Kompetenzen zumindest hinterfragt werden müssen", lauten nur einige ihrer Aussagen.

Statt in Sachwerte möchte die Initiative das Geld in den Sport stecken. "Ein Hotel und ein Museum zu bauen, ist Blödsinn und wäre der Ruin. Der Verein leistet sich zu viel Schnickschnack", sagt Norbert Kox.

Friedhelm Plogmann hält die vorzeitige Vertragsverlängerung für die Spieler Filip Daems, Thorben Marx, Dante und Trainer Michael Frontzeck für krasse Managementfehler.

Zusätzliche Einnahmen sollen durch die Gründung einer Aktiengesellschaft fließen. Diese Gesellschaftsform erlaube eine professionelle Führung, durch den Verkauf von Aktien könne kurzfristig Geld eingenommen werden.

Die Initiative ist optimistisch, bei der Mitgliederversammlung im kommenden Jahr eine Zweidrittel-Mehrheit für eine Satzungsänderung zu erhalten. Die Initiatoren wollen die Fans mit einem Sitz im Aufsichtsrat locken. Das amtierende Präsidium hat eine Kooperation mit der Initiative abgelehnt.

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