Blumen für Haiti-Helfer

Bezirksvorsteher will keinen Einzelhandel auf dem Komplex der Mülforter.

Mönchengladbach. Es ist voll im Ratssaal des Rathauses Rheydt. Dass der Bezirk Süd der größte in Mönchengladbach ist, merkt man auch am Gedränge beim Neujahrsempfang. Mehr als 83 000 Menschen leben im Bezirk — damit ist er fast eine eigene Großstadt, wie Bezirksvorsteher Karl Sasserath (Bündnis-Grüne) feststellt.

In seiner Rede blickt Sasserath in die Zukunft: Der Umbau der Rheydter Innenstadt wird ein großes Thema in den kommenden vier Jahren. Der erste Förderbescheid liegt vor. „Einer denkmalgerechten Sanierung des Pahlkebades steht nichts mehr im Wege“, betont der Bezirksvorsteher. Mit den Arbeiten ist längst begonnen worden, die WZ berichtete. Das Gleiche gelte für die Umgestaltung des Hugo-Junkers-Parks.

Einen Problemfall im Bezirk stelle die Mülforter Zeugdruckerei in Odenkirchen dar. Hier spricht sich Sasserath deutlich gegen eine Nutzung des Areal für den Einzelhandel aus. „Eine städtebauliche Entwicklung auf dem Grundstück darf nicht zu Lasten der Einzelhandelsstruktur in Rheydt und Odenkirchen gehen“, betont er.

Traditionell werden die Neujahrsempfänge genutzt, um Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement zu ehren. Im Ratssaal standen diesmal besonders Schüler im Mittelpunkt. Drei Schulen des Bezirks hatten sich nach dem schweren Erdbeben auf Haiti vor über einem Jahr besonders ins Zeug gelegt, um helfen zu können.

Dazu gehörte die Astrid-Lindgren-Gemeinschaftsgrundschule, deren Schüler einen Spielzeugmarkt durchführten und den Erlös von knapp 1200 Euro den Erdbebenopfern spendeten. Auch die Gemeinschaftshauptschule Dohr wurde aktiv: Die Schüler veranstalteten einen Trödel- und einen Weihnachtsmarkt und konnten insgesamt 2850 Euro überweisen.

Ein Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer organisierten vier Schülerinnen des Gymnasiums Odenkirchen. Einen Monat brauchten sie, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. 2200 Euro kamen für Haiti zusammen. „Wir wollten den Menschen helfen“, sagt die 15-jährige Julia Müllers.

Der große Erfolg der Veranstaltung war Ansporn: Schon im März folgt das nächste Benefizkonzert, diesmal zugunsten der Kinderkrebsklinik in Düsseldorf. „Wir planen, das jetzt in jährlichem Rhythmus zu machen“, meint Ilka Köllges, „und, wenn wir einmal die Schule verlassen, die Aktion in jüngere Hände weiter zu geben.“ Der Bezirksvorsteher dankte den Schülern für ihre spontane und uneigennützige Hilfe.

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