Blitzmarathon: Jagd auf die Raser

An 24 Messstellen in der Stadt kontrollierte die Polizei am Mittwoch. Die meisten Autofahrer fanden das richtig.

Mönchengladbach. Ruckes, Ortsausgang Richtung Neersbroich — hier hat sich die Polizei Mittwoch Vormittag postiert, um Autofahrer herauszuwinken, die in der Tempo-30-Zone zu schnell unterwegs sind. Der graue Messkasten steht an der kurvenreichen Straße rund 400 Meter weiter im Ortsinneren. Obwohl der Blitzmarathon in allen Medien angekündigt wurde, erwischen die Beamten immer wieder Autofahrer, die das Tempolimit überschritten haben.

Kurz nachdem die Polizisten den Blitzer aufgebaut haben, wird der erste Wagen herausgewunken: ein Kleinwagen mit Neusser Kennzeichen. Die Fahrerin zeigt sich einsichtig. „Ich war ein wenig zu schnell“, sagt sie und zahlt direkt 15 Euro. Sie findet es richtig, dass geblitzt wird. „Es gibt viel zu viele Unfälle“, meint sie. Als nächstes fährt ein Citroën mit Mönchengladbacher Kennzeichen in die Radarfalle. „Am Ortseingang habe ich noch daran gedacht, dass heute überall geblitzt wird“, sagt die Fahrerin.

Sie war mit 44 Stundenkilometern in der Tempo-30-Zone unterwegs und muss 25 Euro zahlen. Dass sie auch keinen Fahrzeugschein dabei hat, übersehen die Beamten großzügig. Die Fahrerin hat Glück, denn prinzipiell ist konsequente Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten angesagt. „Wir gucken uns alles komplett an“, sagt Einsatzleiter Sascha Hoitz. Ein überladener Anhänger fällt den Beamten ebenso auf wie zu niedriger Reifendruck. Oder ein Rollerfahrer, der nicht nur zu schnell fährt, sondern auch keinen Führerschein hat.

Die Polizisten werden an diesem Tag aber seltener fündig als gewöhnlich. „Die Autofahrer sind ja gewarnt“, meint der Einsatzleiter. An anderen Tagen verhielten sich Gladbachs Autofahrer deutlich weniger regelkonform.

Aktionen wie den Blitzmarathon findet Hoitz dennoch sinnvoll: „Das Problem der überhöhten Geschwindigkeit muss den Autofahrern immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Es ist der Killer Nummer eins auf unseren Straßen.“ Auch die Autofahrer — selbst die, die erwischt wurden — sehen die Aktion positiv. „Ich finde das gut und richtig“, sagt eine Mercedes-Fahrerin, die ebenfalls zu schnell gefahren ist.

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