Bis September ist alles verschickt

Das neue Finanzamt bearbeitet zur Zeit 60 000 Erklärungen.

Mönchengladbach. Monika Wackerzapp hat es eilig. Die Mönchengladbacherin läuft schnurgerade auf den Briefkasten vor dem Finanzamt im Nordpark zu, Sekunden später hat sie den großen Umschlag mit ihrer Steuererklärung durch den Schlitz geworfen und geht schnellen Schrittes zurück zu ihrem Auto. „Ich will gar nicht wissen, ob ich was zurück bekomme. Ich bin nur erleichtert, dass ich jetzt alles abgegeben habe.“

So wie Monika Wackerzapp geht es in diesen Tagen vielen Steuerpflichtigen im Stadtgebiet. Am 31. Mai ist die Frist zur Abgabe der Lohnsteuer abgelaufen, über 60 000 Steuererklärungen sind in diesem Jahr bereits bei den Finanzbeamten aufgelaufen.

Auf den erwartbaren Ansturm derjenigen, die ihre Erklärung erst auf den letzten Drücker abgegeben haben, ist die Behörde nach eigenen Angaben vorbereitet gewesen. „Der 31. Mai hat sich als Datum bei vielen eingeprägt. Weil damit zu rechnen war, dass zahlreiche Leute erst dann ihre Erklärungen abgeben, haben wir am Pfingstsonntag unseren Briefkasten vor dem Haus extra noch einmal geleert“, sagt Michael Börner, der Leiter des Finanzamts im Nordpark.

Aus seiner Sicht sei alles reibungslos gelaufen, auch wenn sich viele Steuerbürger noch nicht an die neuen Öffnungszeiten des im Februar in Betrieb genommenen Hauses gewöhnt hätten.

Kernpunkt der Irritationen: Freitags ist das Finanzamt für den Publikumsverkehr geschlossen, was bei einigen Steuerzahlern für großen Ärger sorgt. Börner argumentiert jedoch, dadurch könnten die Mitarbeiter an diesem Tag ungestört die Steuerunterlagen bearbeiten. „Von einer Vier-Tage-Woche kann nicht die Rede sein. Wir haben dafür Donnerstags länger geöffnet, außerdem kann man auch persönliche Termine für freitags vereinbaren.“

Bis September soll der Großteil der Unterlagen bearbeitet sein. „Wir hoffen, dass bis dahin die meisten Steuerpflichtigen ihren Bescheid erhalten haben“, sagt Börner.

Am Montag wird das Finanzamtszentrum offiziell eingeweiht. Im Beisein von NRW-Finanzminister Helmut Linssen wird das Gebäude seiner Bestimmung übergeben. Derzeit arbeiten 375 Mitarbeiter in dem 18 Millionen Euro teuren Komplex.

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