Biogas: Protest mit Mundschutz

SPD entscheidet pro Wanlo-Anlage. Bauausschuss tagt.

Mönchengladbach. Die politischen Entscheidungen zu den Plänen für eine Biogas-Anlage in Wanlo fallen Schlag auf Schlag. Nachdem der SPD-Unterbezirksausschuss am Montag in einem „kleinen Parteitag“ mehrheitlich für diese Pläne stimmte und damit allen Ratsherren und -frauen einen klaren Auftrag erteilte, pro Wanlo-Anlage zu entscheiden, gab es am Dienstag weitere Beratungen und Beschlüsse.

In einer Sitzung der Bezirksvertretung West gab es eine weitere Anhörung zum Thema. Bereits lange vor Beginn der Versammlung um 14.30 Uhr war der Kreuzherrensaal in Wickrath voll. Bürger mit Mundschutz vor dem Gesicht und Plakaten in den Händen machten ein Durchkommen fast unmöglich. Werner Wynen von der Stadtverwaltung fasste die 1383 Einwendungen zusammen, die es zum Thema gab. Die Unterschriftenliste der Befürworter lag ihm jedoch nicht vor.

Bei der Debatte beharrten die SPD-Mandatsträger darauf, dass die Diskussion über die Biogas-Anlage noch offen sei. „Wir sind noch nicht am Ende“, sagt Ulrich Mones. Alle Wortbeiträge aus seiner Fraktion zielten darauf ab, dass die Anlage für Wanlo nicht zumutbar sei.

Auch bei der CDU sei die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen, sagten deren politische Vertreter. Peter Feron sah noch viele offene Fragen. Besonders der Verkehr von und zur Anlage müsse richtig geregelt werden, damit seine Partei zustimmen könne. Die entsprechenden Verträge hätten noch nicht geprüft werden können. Einzig Friedhelm Demandt von der FDP riskierte empörte Zwischenrufe und lautes Murren der anwesenden Bürger, als er auf dem positiven Votum seiner Partei beharrte.

Im Bauausschuss fiel erwartungsgemäß die Entscheidung, dass dieses Gremium keine Entscheidung fällt. Das Thema wurde in den Stadtrat verschoben. Der tagt am 23. Februar.

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