Biogas-Anlage in Wanlo: Sorge um Lebensqualität

Energie: Die NVV hat ihre Pläne in der Bezirksvertretung West vorgestellt und musste sich auch kritische Fragen gefallen lassen.

Mönchengladbach. Die NVV will als Energieversorger in Zukunft verstärkt auf regenerative Energien setzen und hat ihre Pläne für eine Biogasanlage in Wanlo in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung West vorgestellt.

Die Anlage soll 3,1 Millionen Kubikmeter Gas pro Jahr produzieren, das entspricht 31 Millionen Kilowattstunden. Als Standort wurde eine Fläche bei Wanlo ausgeguckt, die neben der Kompostieranlage liegt und auf der einmal der Bau einer Müllverbrennungsanlage geplant war. Die Anlage soll ab April 2010 gebaut und ab Oktober 2011 in Betrieb gehen. Dann würden dort 30000Tonnen Mais pro Jahr vergoren und mit Rindergülle gemischt.

An der geplanten Betreibergesellschaft werden auch die Landwirte, die den Mais liefern, beteiligt. Die hohen Vergütungssätze für die Einspeisung machten das Biogas wirtschaftlich und versprächen für alle Beteiligten eine angemessene Rendite, meint man bei der NVV.

Der Standort bei Wanlo westlich der Autobahn 46 ist nach Ansicht der NVV günstig, da erstens die anliefernden Bauern kurze Wege haben, die nächsten Wohnhäuser 750 Meter entfernt liegen und die Anlage durch das dort vorhandene Gefälle optisch nicht hervorsticht. Sie verschwindet sozusagen in einem Loch.

Die Bezirksregierung hat schon zustimmend auf die Pläne reagiert. Bei aller grundsätzlich positiven Einschätzung regenerativer Energien wurden in der Bezirksvertretung West, die in Wickrath tagte, aber auch Bedenken laut.

So befürchtete Reinhold Giesen von den Bündnis-Grünen, der Vorsitzende der Dorfinteressengemeinschaft Wanlo, negative Auswirkungen auf die Lebensqualität in seinem Dorf. Vor allem das zu erwartende Verkehrsaufkommen bei der Anlieferung von Mais und Gülle bereitet den Lokalpolitikern Sorgen.

Vorausschauend hat die NVV schon ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben, das nun erst einmal abgewartet wird. Andere Bedenken konnten zerstreut werden: Mit einer Geruchsbelästigung sei nicht zu rechnen. Das Einzige, das man riechen könne, sei Mais, beteuerten die NVV-Vertreter und luden die Bezirksvertretung zu einer Besichtigung einer bereits bestehenden Anlage in Wassenberg ein.

Wichtig ist allen Kommunalpolitikern, wie sie betonten, die betroffenen Bürger frühzeitig in die Planungen einzubinden. Deshalb soll im Januar eine Informationsveranstaltung in Wanlo stattfinden.

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