Beförderung: Gefälschte Taxis unterwegs

Etwa 20 bis 30 Betrüger sollen unterwegs sein, die keine Genehmigung zur Personenbeförderung haben. Für die Fahrgäste ist das gefährlich.

<strong>Mönchengladbach. Fünf Stunden war der Borussen-Fan unterwegs, mit Verspätung kam er am Gladbacher Bahnhof an. Er wollte einfach nur schnell zum Stadion, und dann das. Kaum sitzt er in dem elfenbeinfarbenen Mercedes, ruft der Fahrer vorne: "Ich muss gucken, wohin." Wohin? Zum Stadion, und das ziemlich hurtig. Doch der Fahrer kurvt herum, biegt mehrfach falsch ab und findet nur mit Mühe und Unterstützung des nun straßenschilder-lesenden Fahrgastes das Ziel.

Die typische Taxi-Farbe ist nicht geschützt

Solche Situationen bringen Hans-Jürgen Lessenich in Rage. "Das kann kein Fahrer von uns gewesen sein", ist sich der Chef der Taxizentrale sicher. "Selbst wenn er sich nicht so gut auskennt, wie es ein Fahrer in der Stadt sollte, das Stadion muss er kennen", sagt er. "Ich nehme an, dass hier ein Auto unterwegs war, das sich als Taxi ausgegeben hat." Derzeit gebe es, schätzt er, 20 bis 30 hell-elfenbeinfarbene, mit Werbung beklebte Fahrzeuge, die "von Abzockern" als Taxis eingesetzt werden. "Die Farbe ist nicht geschützt", so Lessenich.

Viele hätten noch Taxameter und Funkgerät eingebaut. "Ob das richtig funktioniert, welcher Fahrgast kann das überprüfen?", fragt Lessenich. So müsste jede der 167 in Gladbach zugelassenen Droschken zwar permanent eine Urkunde der Stadt mit sich führen, "aber die kontrolliert kein Fahrgast".

Doch genau das ist WZ-Leser Christian S. passiert. Er wollte vom Stadion zu einer Adresse am Bunten Garten. Nun ist seine Zielstraße nicht so groß, doch "die muss ein Fahrer kennen", sagt Lessenich.

"Uns geht es nicht um die Einnahmen, sondern um Neutralität bei den Prüfungen", erwidert Rütten: "Wir können die Ortskenntnisprüfung, die auch die Fahrer von Citycars, Minicars und Krankenkraftwagen benötigen, nicht in die Hand nur eines Unternehmens geben."

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