Bauprojekt am Bunten Garten steht auf der Kippe

Die Investoren, die am Bunten Garten Häuser planen, sind verärgert. Der Bauausschuss beschloss weitere Änderungen.

Bauprojekt am Bunten Garten steht auf der Kippe
Foto: Virtuell Format

Mönchengladbach. „Langsam haben wir keine Lust mehr auf das Projekt und auf die Stadt Mönchengladbach“, sagt Achim Erner. Der Geschäftsführer der Bunter Garten MG GmbH & Co. KG und seine Mitinvestoren sind verärgert. Der Planungs- und Bauausschuss hat auf Antrag der CDU für das Bauprojekt am Bunten Garten weiteren Änderungswünschen zugestimmt. Die Riegelbebauung am Schürenweg soll dreimal unterbrochen werden. Dadurch würden vier Häuser-Blocks entstehen. Bisher hatten die Investoren lediglich zwei Lücken und drei Bauzusammenschlüsse vorgesehen.

Das sei bereits das vierte Mal, dass die Pläne geändert werden sollen, sagt Erner. Es habe auch bereits zwei Offenlegungen mit Bürgerbeteiligungen gegeben — mit den neuen Plänen wurde auch eine weitere Offenlegung beschlossen. „Das Projekt steht auf Messers Schneide. Wir müssen jetzt zunächst die Wirtschaftlichkeit beurteilen, dann schauen wir, ob wir den Bestand doch verkaufen müssen“, sagt Erner. Zehn Millionen habe das Unternehmen bereits investiert. Je weniger Häuser auf dem Grundstück gebaut werden könnten, desto unwirtschaftlicher werde das Projekt. Zudem kämen zum vierten Mal Planungskosten im sechsstelligen Bereich auf ihn und seine Kollegen zu. „Im Moment steht es 50 zu 50, ob wir bleiben oder verkaufen.“

Erst vor Weihnachten hätte Oberbürgermeister Norbert Bude alle Beteiligten ins Rathaus geladen — darunter die Verwaltung, Mitglieder der Parteien und Stadtplaner. „Damals hat uns die CDU keine Änderungswünsche mitgeteilt“, sagt Erner.

Solche inoffiziellen Runden seien nicht dafür gedacht, Entscheidungen zu treffen, sagt Hans Wilhelm Reiners (CDU). „Da wird nicht alles auf dem Tisch ausgebreitet, was einen bewegt.“ Man habe das Projekt intern besprochen und sei zu diesen Änderungen gekommen. Der Wunsch nach einer luftigeren Bebauung stimmt mit Forderungen der Bürgerinitiative Quartier Windberg überein. „Es gibt Schnittstellen, aber wir wollten mit dem Antrag nicht nur den Vorstellungen der Bürgerinitiative entsprechen. Was uns dazu getrieben hat, war die Interessenabwägung.“ Reiners sagt aber auch: „Jetzt muss es mit den Änderungen gut sein.“ Er hoffe, dass die weiteren Schritte möglichst schnell ablaufen.

Ob das umzusetzen ist, bleibt allerdings fraglich. Die Offenlegung der Pläne könnte in drei bis vier Wochen erfolgen. Sie dauert in der Regel vier Wochen. Der nächste Ratszug wäre im Mai — und damit kurz vor der Kommunalwahl. „Ich glaube nicht, dass es dort zu einer Entscheidung kommen wird“, sagt Reiners. Ist das der Fall, ginge es erst nach den Sommerferien weiter.

Zumindest ist laut Frank Sentis, Sprecher der Initiative Quartier Windberg, nicht mit Einwendungen seiner Mitglieder zu rechnen. „Mit den neuen Änderungen ist ein Kompromiss geschafft, mit dem die meisten Anwohner leben können“, sagt er. Bei der letzten Offenlegung gab es mehr als 100 Einwendungen von Bürgern. Jetzt würden höchstens noch Vorschläge zu Kleinigkeiten wie der Dachbegrünung der Häuser gemacht.

Dass die Investoren mit dem Hin und Her nicht glücklich sind, kann er verstehen. „Meiner Meinung nach hätte man bereits vor rund zwei Jahren, als die Pläne zum ersten Mal auf dem Tisch lagen, sagen müssen, so geht es nicht.“

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