Bankdrücker im Herbst des Lebens

Die Komödie „Ich bin Rappaport“ feiert Mittwoch ihre Premiere.

Mönchengladbach. Erst fiel es ihm schwer, Joachim Henschke dunkel anmalen zu lassen. "Ich habe lange überlegt, ob das nötig ist", sagt Regisseuer Matthias Kniesbeck. Für die Aufführung von "Ich bin nicht Rappaport" schlüpft Henschke in die Rolle des farbigen Hausmeisters Midge, der sich regelmäßig mit Nat auf einer Bank im Central Park in New York trifft.

Beide sind um die 80 Jahre alt und "im Spätherbst des Lebens", wie Kniesbeck sagt. Das ist natürlich nicht so einfach. "Wenn man klug ist, überlegt man sich doch mit 60, in welchem Heim man später gequält werden möchte", sagt der Regisseur.

Das Stück von Herb Gardner erzählt die Geschichte der beiden Alten, die sich dagegen wehren, ihre Selbstständigkeit aufzugeben. "Das ist durchaus lustig", so Kniesbeck. Midge hat viele Kinmit verschiedenen Frauen und ist stolz darauf, dass aus ihnen etwas besseres geworden ist.

Und Nat, der Jude aus Litauen, gespielt von Matthias Oelrich, ist "ein begnadeter Geschichtenerzähler und Lügner", der seiner Tochter Clara (Esther Keil) Sorgen macht. Sie findet seine Ausflüge in den Park viel zu gefährlich. Und tatsächlich treffen die beiden auf allerlei zwielichtige Gestalten. Clara würde ihn gern in Sicherheit wissen - in einem Heim.

Die Bühne hat Janine Hoffmann gestaltet - mit einer Brücke wie im Central Park und viel gefallenem Laub. "Ein unaufwändiger Abend", so Kniesbeck. Dabei kann er auf die beiden erfahrenen Schauspieler zurückgreifen. Als er dann Joachim Henschke dunkel angemalt sah, war er schnell begeistert. "Es ist so schön, wie wandlungsfähig gute Schauspieler sind", sagt er.

Die Premiere ist ausverkauft, für die drei weiteren Vorstellungen, gibt’s noch Restkarten. In der nächsten Saison gibt es eine Wiederaufnahme.

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