Bahnhof Wickrath wird ausgebaut

Die Bahnsteige werden umgebaut und barrierefrei, damit die Wagen des RRX dort halten können.

Bahnhof Wickrath wird ausgebaut
Foto: Ilgner

Er ist bereits 165 Jahre alt und es gibt Leute, die würden behaupten: Das sieht man ihm auch an. Der Bahnhof in Wickrath zählt zu den Mönchengladbacher Stationen, die schon bald ganz anders aussehen sollen: heller und freundlicher, moderner, komplett barrierefrei — und fertig ausgebaut für die neuen Zugwagen des Rheinruhr-Express (RRX). Die Pläne für den Umbau des Wickrather Bahnhofes gibt es schon lange, doch jetzt werden sie endlich konkret. Die Bahn AG soll mittlerweile entsprechende Plangenehmigungsunterlagen eingereicht haben. Ursprünglich war der Umbau ein Teil der Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2) des Landes NRW und der Bahn, die im Jahr 2008 aufgelegt und letztmals vor vier Jahren erweitert wurde.

Den Planungen zufolge soll der Bahnsteig, der an dem ehemaligen Bahnhofsgebäude liegt, auf eine Länge von 220 Metern und eine Höhe von 76 Zentimetern ausgebaut werden. Auch der gegenüberliegende Bahnsteig in Fahrtrichtung Aachen wird um 50 Meter auf dann 220 Meter verlängert. Das sind die Anforderungen der modernen Wagen des RRX. Das Projekt fährt zwar an Mönchengladbach vorbei, allerdings zählt die Linie in Richtung Aachen mit den Haltepunkten Wickrath, Rheydt Hauptbahnhof und Mönchengladbach Hauptbahnhof zu den Nebenästen des RRX, der vom Regionalexpress 4 angefahren wird. Wann Baubeginn sein soll, dazu konnte ein Bahnsprecher gestern keine Auskunft geben. Das Plangenehmigungsverfahren ist immerhin der erste Schritt. Im Gespräch ist darin auch ein direkter Zugang zum Bahnsteig über die Trompeterallee. Am Gladbacher Hauptbahnhof werden für den RRX die Bahnsteige eins, zwei und drei umgebaut, und in Rheydt werden Bahnsteige ebenfalls verlängert und mit Aufzügen ausgebaut.

Der Wickrather Bahnhof hat im jüngsten Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) eine mäßige Gesamtbeurteilung erhalten. Die Tester des Verkehrsverbundes halten Sauberkeit, Funktion und Beschmutzung mit Graffiti für gerade noch akzeptabel. Anders der Bahnhof Odenkirchen, der nicht Teil des RRX-Außenastes wird. Der Bahn hof fiel erneut als „nicht akzeptabel“ durch. Die Station ist allerdings Teil der im vergangenen Jahr beschlossenen Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) — ein Umbau ist also zumindest einmal angepeilt.

Der Bahnhof in Genhausen wurde von den Testern als „akzeptabel“ bewertet, die in Lürrip, Rheindahlen und Herrath als gerade noch akzeptabel. Im Fall von Lürrip ist das erstaunlich, denn der war in den Jahren zuvor stets gnadenlos durchgefallen. An allen vier Stationen haben die Tester des VRR Modernisierungsbedarf erkannt. Aber für alle vier Bahnhöfe gibt es bisher keine gesicherte Finanzierung.

Der VRR testet die 296 Stationen im Verbundgebiet jährlich auf sechs Punkte hin: Sauberkeit, Funktion und Graffiti, und das jeweils separat für den Zugang zum Bahngelände und den Bahnsteig selbst.

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