Ausstellung: Das JHQ von damals bis morgen

Eine Fotosammlung auf Schloss Rheydt dokumentiert den Abzug der Soldaten.

Mönchengladbach. Wie das JHQ in Rheindahlen von einer belebten kleinen Stadt, in der zu Hochzeiten 10 000 Menschen lebten, zu einem verlassenen Areal wurde, für das bislang niemand so recht Verwendung hat, zeigt eine Ausstellung auf Schloss Rheydt. Ende 2013 werden alle Streitkräfte abgezogen oder nach Bielefeld verlagert sein und das Areal dem Bund als Eigentümer übergeben.

Was wird aus den Trampelpfaden, wenn sie nur noch von maximal 1500 Menschen, die jetzt noch hier leben, genutzt werden? Wie wirkt der Korridor im Hauptquartier, wie der Konferenzraum, in dem die wichtigen Militärischen Entscheidungen abgeschirmt hinter Gittern getroffen wurden? So einen Prozess hat das Künstlerehepaar Nicole Blaffert und Franz Wamhof bereits beim Abzug der Briten aus Osnabrück fotografisch dokumentiert. Peter Davis, stellvertretender Kommandant in Osnabrück und Civil Servant, der den Abzug in Rheindahlen organisiert, bat ihn, das auch für das JHQ zu tun und sorgte für die entsprechende Genehmigung.

„Noch vor zwei Jahren wären solche Fotos undenkbar gewesen“, sagt Alistair Clark, Verbindungsoffizier der Briten. Auch Blaffert berichtet davon, dass die Menschen im Hauptquartier sofort die Militärpolizei alarmierten, wenn sie mit ihren Kameras auftauchten. 53 Fotos werden auf Schloss Rheydt unter dem Titel „JHQ — Die Auflösung“ gezeigt, 70 im Katalog abgedruckt. „Die Bilder stehen im Gegensatz zu Postkarten, die den Eindruck der Statik vermitteln sollen“, sagt Karlheinz Wiegmann, Museumsdirektor auf Schloss Rheydt. Es werde bewusst gemacht, dass die Vergangenheit anders war als die Gegenwart, und die Zukunft sich ebenfalls deutlich unterscheiden werde. boe

“ Die Ausstellung geht bis zum 17. Februar. Und wird gefördert von der Kunststiftung NRW, der Sparkassenkulturstiftung

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