Auch Gladbach soll über den Rand schauen

Der Arbeitnehmerflügel der CDU in NRW lud nach Mönchengladbach.

Mönchengladbach. Die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) habe in Mönchengladbach eine lange Tradition. Von Franz Meyers bis Monika Bartsch "sind alle bisherigen CDU-Oberbürgermeister unserer Stadt Mitglied der CDA gewesen", betont Norbert Post, Vorsitzender der Mönchengladbacher CDU.

Dass landesweit der zahlenmäßige Einfluss des Arbeitnehmerflügels der Christdemokratischen Union in der Gesamtpartei dagegen abnimmt, erfuhren die 280 Delegierten, die zur 24. Landestagung der CDA Nordrhein-Westfalen am vergangenen Samstag in die Kaiser-Friedrich-Halle nach Mönchengladbach gekommen waren.

Schatzmeister Wilfried Woller sprach in seinem Finanzbericht von einem anhaltenden Trend "rückläufiger Mitgliederzahlen". Neben prominenten Rednern wie NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann und CDA-Landesvorsitzender Ralf Brauksiepe hob Norbert Post in seiner Funktion als stellvertretender Landesvorsitzender der CDA die Bedeutung hervor, der eine christlich-sozialen Politik nach wie vor insbesondere auch in der Kommunalpolitik zukomme.

Die Werte Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind "Dreiklangtöne der christlich sozialen Lehre", die gerade da anzuwenden sei, wo man "den Menschen am nächsten" sei, sagte der CDU-Politiker. Als "sozial gerecht" definiert Norbert Post nicht die "bloße Alimentation Bedürftiger", sondern ihre "Eingliederung in den Arbeitmarkt".

Doch welche Möglichkeiten bleiben den maroden kommunalen Haushalten, "unsere Grundideen umzusetzen?", fragt der Mönchengladbacher CDU-Chef: Outsourcing von Kernindustrien - in Mönchengladbach besonders im Textilbereich - und als Folge davon sinkende Gewerbesteuereinnahmen, steigende Arbeitslosigkeit und fehlende Investitionsmasse belasteten die Städte und Gemeinden.

Angesichts dieses Teufelkreises müssten die Kommunen lernen "über den Tellerrand zu gucken und den ganzen Topf" zu sehen, so Post. Mit einem Fünf-Punkte-Programm will der Unionspolitiker die "Bedingungen aufbrechen" und das "stärken, was wir haben". Wirtschaftsförderung funktioniere nicht mehr lokal, sondern nur noch innerhalb einer Großregion.

Stichwort Hochschule Niederrhein: "Hier müssen wir die angewandten Wissenschaft besser nutzten", sagt Post. Bessere Nutzung von Know-how bedeute auch bessere Bildung von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule, und da besonders die Unterstützung für Jugendliche, "die wenig ausgebildet sind", sagt der CDU-Chef.

Generationsübergreifende Förderung will Norbert Post durch Quartiersmanagement für ältere Menschen und Ausbau des Konzepts der Familienzentren: 3 Millionen Euro sollen für diese präventiv wirkende Familienhilfe in sozialen Brennpunkten aufgebracht werden.

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