Arcaden: Doch keine Klage?

Mfi wirbt intensiver um sein 185-Millionen- Projekt. Gespräch mit Viersener Kritikern sei positiv gelaufen, sagt der Investor.

Mönchengladbach. Nach dem Gespräch mit den Viersener Kritikern des Arcaden-Projektes sieht Investor Mfi „die Gefahr einer Klage deutlich minimiert“. Das sagten Mfi-Geschäftsführer Ulrich Wölfer und -Projektleiter Carsten Faust der WZ. Sie trafen sich mit Vertretern des Einzelhandels (u.a. Juwelier Weidenfeld, Mode Fritz Schmitz) um ihren Wortführer, den Unternehmer Winfried Tackenberg. Die Viersener Einzelhändler wollen sich am Freitagmittag zu der Runde mit Mfi öffentlich äußern.

Tackenberg gilt als hartnäckig und wirft den Essenern vor, bei der Verkaufsfläche zu tricksen, zudem schade die Textil-/Bekleidungs-Quote von 12 000 Quadratmetern im neuen Shopping-Center den Viersener Kaufleuten. 8000 Quadratmeter seien hingegen „verträglich“.

Wölfer (O-Ton: „Herr Tackenberg hat viel für die Viersener City getan, das sieht man.“) widerspricht: „Wir tricksen nicht, halten uns an Vorgaben des Bebauungsplanes.“ Von der Zahl 12 000 rückt Mfi nicht ab. Tatsächlich vermiete man auch „nur“ 10 760 Quadratmeter „Textil-Fläche“, dürfe aber bis 12 000 gehen.

Weitere Vorwürfe Tackenbergs wie „Mfi verleibt sich später C&A“ ein, seien haltlos, so Wölfer. Die 26 000 Quadratmeter Gesamtfläche (Verkauf, Gastronomie usw.) im Center werde nicht überschritten. Damit seien die Viersener „einverstanden“.

Wölfer wie auch Faust unterstrichen, dass sie der Viersener Politik, der Verwaltung und der „Tackenberg-Gruppe“ alle Unterlagen zur Verfügung stellen, man werde offen und transparent sein, weil das Center für die Region „von großer Bedeutung“ sei. Am 24. Januar will Gladbachs OB Norbert Bude Viersener Politikern und der dortigen Verwaltungsspitze das Vorhaben schmackhaft haben. Im Gepäck soll er ein „Geschenk“ haben. Lockert das den Widerstand?

Laut Wölfer werde der Stadtrat den Bebauungsplan (B-Plan) für die Arcaden am 21. März beschließen. Danach könne die „Interimshalle“ vor dem Platz am Sonnenhaus errichtet werden: 2000 Quadratmeter groß auf zwei Ebenen u.a. für die Mayersche Buchhandlung, Sport Scheck, Heinemann. Juwelier Krebber zieht aus Sicherheitsgründen in ein nahes Gebäude.

Der gültige B-Plan ist die Initialzündung für den Erwerb der Grundstücke, die für die „Neue Mitte“ nötig sind. Wölfer betonte, dass alle Flächen gesichert sein. Anders formuliert: Besteht Rechtssicherheit zum Bauen (und klagen die Viersener nicht gegen die Arcaden), könnten die Mfi-Leute mit den Verkäufern zum Notar gehen. Dann geht auch das Alttheater-Areal in den Besitz des Investors. Angeblich haben die Essener einige City-Flächen überteuert kaufen müssen.

Nach den Sommerferien soll abgerissen werden: Theater, Theatergalerie (bis Sommer geöffnet), Lichthof, Iduna-Haus. Die Abriss-Firma hat Mfi schon an der Hand. Die Baukosten liegen dann bei rund 100 Millionen Euro, insgesamt würden 185 Millionen Euro investiert. Die Eröffnung ist für Herbst 2014 geplant. Bis zu 70 Firmen würden am Bau beteiligt, einen Generalunternehmer werde es nicht geben, so Mfi.

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