Arbeitsagentur: Viele sind lange Zeit ohne Job

Im Dezember sind die Zahlen leicht gestiegen.

Mönchengladbach. Die Zahlen klingen nicht nur gut, sie sind es auch: Im Agenturbezirk Mönchengladbach sank die Arbeitslosenquote im vergangenen Monat im Vergleich zum Dezember 2010 um 3,3 Prozent auf jetzt 7,5 Prozent. Doch der Wermutstropfen: Das gute Ergebnis wird vor allem vom Rheinkreis Neuss getragen.

In Mönchengladbach ist sogar ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die Quote betrug im Dezember 10,8 Prozent, im Vorjahresdezember hatte sie noch bei 10,4 Prozent gelegen. Im Dezember waren in der Stadt Mönchengladbach insgesamt 14 009 Menschen arbeitslos (im Dezember 2010 waren es 13 543 gewesen).

Der Anstieg ist vor allem dem hohen Anteil von Langzeitarbeitslosen in der Stadt geschuldet. 5,8 Prozent mehr Hartz IV-Empfänger als im Vorjahr weist die Statistik aus. Das hängt allerdings vor allem mit einer Veränderung bei den Bildungsmaßnahmen zusammen, die die Arbeitsagentur Mönchengladbach den Langzeitarbeitslosen anbietet. Eine Analyse des Erfolgs der Bildungsmaßnahmen hat nämlich gezeigt, dass sie nicht sehr effizient sind. Nur 30 bis 35 Prozent der Teilnehmer können danach in den ersten Arbeitsmarkt wechseln. Zum Vergleich: Bei Bildungsmaßnahmen für nur kurzzeitig Arbeitslose liegt die Quote bei 75 Prozent.

Die Agentur hat aus den Zahlen den Schluss gezogen, dass die Bildungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose länger andauern müssen. Deshalb gibt es jetzt weniger, aber längere Bildungsangebote. Die Folge: die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt statistisch gesehen an, denn es fallen weniger durch Bildungsmaßnahmen aus der Statistik heraus. „Der Markt ist gut, sogar sehr gut“, fasst Agenturchef Johannes-Wilhelm Schmitz zusammen. „Aber unser Hauptproblem bleibt die nachhaltige Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Arbeit.“ Es gelinge zwar oft, ihnen Jobs zu vermitteln, aber diese seien selten längerfristig oder gar unbefristet.

Im kommenden Jahr setzt die Agentur verstärkt auf Sonderprogramme. Fünf Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Mit diesen Sonderprogrammen werden Menschen ohne Ausbildung erreicht, die nun eine Vollqualifizierung erhalten. Ebenso werden Berufsrückkehrer ausgebildet und ältere Beschäftigte weiterqualifiziert.

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