Anmeldungen: Ein Maulkorb für die Schulchefs

Verlierer ist wieder die Hauptschule. Sondersitzung des Fachausschusses?

Mönchengladbach. Stadtschuldezernent Gert Fischer (CDU), noch im Ski-Urlaub, hat den Chefs der weiterführenden Schulen schriftlich einen Maulkorb verpasst.

Sie sollten ja nichts nach draußen verlauten lassen, wenn es um Zahlen von den fast abgeschlossenen Anmeldungen der weiterführenden Bildungseinrichtungen zum Schuljahr 2009/2010 gehe.

Schließlich müssten erst Koordinierungsrunden tagen und die Politik entscheiden, ehe die Öffentlichkeit etwas erfahren dürfe.

Dabei wird derzeit recht lebhaft über die aktuellen Meldeergebnisse an Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien geredet. Die Meldemöglichkeit an Berufskollegs ist im Februar.

Gerade bei den Gesamtschulen wird befürchtet, dass wieder einmal hunderte Kinder wegen Platzmangels abgewiesen werden sollen. Gefördert wird das von Fischer, der bekennender Gesamtschulgegner ist, und von CDU und FDP.

Nach WZ-Informationen erhalten rund 450 Kinder die Rote Karte. Ihnen blieben nur andere Schulformen.

Etwa 2400 Jungen und Mädchen besuchen künftig die 5. Klassen, das sind fast 250 weniger als im Vorjahr. Von den gut 2400 ließen sich knapp 1100 bei den fünf Gesamtschulen einschreiben. Auch das sind als Folge der geburtenschwächeren Jahrgänge weniger.

Die Gesamtschulen Mülfort (260) und Hardt (280) verzeichnen konstant gebliebene Eintragungen fürs neue Schuljahr. "Volksgarten" hat mit 220 Kindern leichte Rückgänge, die Gesamtschule Neuwerk verbucht noch 125 Meldungen.

Weiterhin gefragt ist die Espenstraße mit mehr als 200 Meldungen. Sie will eine weitere Klasse einrichten, heißt es aus der Schulverwaltung. Mit entscheiden wird das die Koordinierungsrunde Gesamtschulen am Donnerstag.

Verlierer sind wieder die Hauptschulen, wo es bislang nur "unter 100" Meldungen gebe. Einbußen mussten Gymnasien und Realschulen hinnehmen, allerdings seien die nicht gravierend.

In der Schulszene reagiert man zunehmend ungehalten darüber, dass der Stadt-Schulausschuss erst am 4. April tagen soll.

Dann sei es für "schulorganisatorische Maßnahmen", die mit Sicherheit hier und da notwendig seien, viel zu spät. Uli Elsen (SPD), Schulausschussvorsitzender, sagt der WZ dazu: "Notfalls gibt es früher eine Sondersitzung."

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