Angst im Hans-Jonas-Park

Die Anlage wird von einigen Bürgern als gefährlich empfunden. Einbrüche und Vandalismus rund um ihn häufen sich.

Mönchengladbach. Im Herzen der Stadt gelegen, aber dennoch selten besucht: Der Hans-Jonas-Park lädt nicht unbedingt zum Verweilen ein. Tatsächlich wird er von einigen Bürgern auch als Angst-Raum wahrgenommen. "Viele der Teilnehmer unserer Kurse empfinden es nicht unbedingt als angenehm, abends noch durch den Park gehen zu müssen", sagt beispielsweise Thomas Erler, Leiter der Volkshochschule (VHS).

Aber nicht nur das: Die öffentlichen Gebäude rund um den Park sind Ziel von Einbrechern und anderen Missetätern. Zwei Einbrüche in 14 Tagen vermeldet das Arbeitslosenzentrum (ALZ) an der Lüpertzender Straße. "Beide Male wurden Computer gestohlen, auf denen sich das gesamte gespeicherte Wissen unserer Einrichtung befinden", stellt Karl Sasserath, Leiter des ALZ, verärgert fest.

Dabei habe man nach einer Einbruchsserie vor vier Jahren die Fenster der ersten Etage vergittert. "Diesmal sind die Täter aber sogar über die zweite Etage eingestiegen". Sasserath sieht die Problematik darin, dass der gesamte Bereich um den Jonas-Park zu wenig belebt sei. "Es fehlt einfach die soziale Kontrolle, weil hier kaum Menschen wohnen", meint der ALZ-Leiter.

Verärgert sei man bei der Volkshochschule auch über häufig eingeschlagene Fensterscheiben. "Aber ich habe schon den Eindruck, dass hier die Polizei und der kommunale Ordnungsdienst mehr Präsenz zeigt", sagt Erler. Die Einrichtung hat sich schon vor Jahren mit einer Alarmanlage gegen Einbrüche gewappnet.

Die Polizei bezeichnet die Gegend rund um den Park nicht als Schwerpunktbereich für Einbrüche. "Die Zunahme an Einbrüchen steht in diesem Fall eher im Zusammenhang mit der dunklen Jahreszeit, die diese erfahrungsgemäß bewirkt", erklärt Polizeisprecher Jürgen Lützen. "Aber klar ist, dass sich dort auch ein gewisses Klientel aufhält." Polizeipräsident Hans-Hermann Tirre hatte kürzlich angekündigt: "Wir haben prinzipiell vor, mehr Beamte auf der Straße zu haben, um noch mehr gegen Angst-Räume zu arbeiten."

Pläne, den Hans-Jonas-Park freundlicher zu gestalten und damit Angst-Räume zu beseitigen, sind von Seiten der Stadt vorhanden. "Dazu gehört es, die Grünanlage lichter zu gestalten, neue Blickachsen zu ermöglichen, damit er einladender wirkt", sagt Pressesprecher Wolfgang Speen.

Ein Beispiel für eine solche Grünpflege, die Angst-Räume nimmt, ist der Bunte Garten. Ihn hat Parkleiterin Ulrike Menzel in den vergangenen Jahren mit Hilfe ihres Teams zu einer offeneren und freundlicheren Anlage umgestaltet. Bäume wurden aufgeastet, also Äste im unteren Teil der Stämme entfernt. Büsche wurden gestutzt und so Sichtachsen geschaffen, die einen weiten Blick durch den Park zwischen Kaiser-Friedrich-Halle und Hauptfriedhof ermöglichen.

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