Alle Linienbusse bleiben stehen

1.500 Schulkinder sind betroffen. Bäder sind „dicht“, aber die Müllmänner kommen.

Mönchengladbach. "Auch der öffentliche Personennahverkehr wird empfindlich gestört", sagt Stephanie Peifer. Doch konkreter wird die 2. Geschäftsführerin der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi (noch) nicht. Man werde am Mittwoch "umfassend" über die Warnstreiks im öffentlichen Dienst informieren, sagt die Gewerkschaftsfrau.

Der Tarifkrach zwischen Verdi und den kommunalen Arbeitgebern trifft auch Mönchengladbach. Und zwar heftig. Nach WZ-Informationen bleiben offenbar nur am Donnerstag sämtliche Linienbusse von MöBus und WestBus stehen. Etwa 1.500 Kinder/ Jugendliche werden nicht zur Schule bzw. zum Sport chauffiert - ihre 24 Busse verbleiben in den Depots.

Auch die Mitarbeiter der Hallenbäder Vitusbad an der Lürriper Straße und Wickrather Schlossbad Niederrhein beteiligen sich an einer zentralen Verdi-Warnstreik-Veranstaltung. Die Folge: Beide Sportstätten sind den ganzen Donnerstag über "dicht". Am Freitag sollen sämtliche Linienbusse wieder rollen, die benannten Bäder geöffnet sein.

"Strom-, Gas- und Wasserversorgung sind vom Warnstreik nicht betroffen. Die Störmeldenummern sind wie gewohnt besetzt", sagt NVV-Sprecher Helmut Marmann.

Welche Abteilungen bei der Stadt von den Arbeitsniederlegungen betroffen sind, darüber gab es am Dienstag keine Angaben. Bei der GEM, einer halbstädtischen Gesellschaft, wird es laut Sprecherin Jutta Schmitz "keine Streikmaßnahmen" geben. Folglich würden sowohl Winterdienst als auch Straßenreinigung und Müllabfuhr erledigt.

Verdi verlangt für die Angestellten und Arbeiter im öffentlichen Dienst rund fünf Prozent mehr. Eine Forderung, die an der Basis gut ankommt. Zuletzt war die hektische Tarifrunde in Potsdam ohne Ergebnis beendet worden.

Jeder Prozentpunkt mehr auf dem Gehaltskonto bedeutet für die Stadtverwaltung mit ihren 2.330 Angestellten/Arbeitern eine Million Euro zusätzlicher Personalkosten. OB Norbert Bude (SPD) kündigte für den Fall eines Tarifabschlusses von drei und mehr Prozenten an, die Stadt werde dann wohl beim Service sparen müssen. Leere Büros seien keine Ausnahme mehr.

Im benachbarten Viersen wird wahrscheinlich der Busverkehr zumindest eingeschränkt sein.

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