Aktion im Altenheim: Wünsche aus der Flasche werden wahr

Die Sozial-Holding erfüllte Träume ihrer Altenheim-Bewohner.

Eigentlich wollte sie ja in einem Rolls Royce fahren. Das war der Herzenswunsch von Marita Rombey. Dann ist es zwar ein Bentley geworden, aber damit ist die 72-jährige Bewohnerin des städtischen Altenheims am Pixbusch sehr zufrieden.

Die städtische Sozial-Holding, Trägerin von sechs Altenheimen. wollte von den Bewohnern wissen, was sie sich "im Geheimen" wünschen. Das sollten sie aufschreiben und einer Flaschenpost anvertrauen. "Wir hatten mehr als 100 Rückmeldungen", sagt Geschäftsführer Helmut Wallraffen-Dreisow und konnte fast alle Wünsche erfüllen. "Gefühlte 5000 Euro" hat das gekostet, getragen von Sponsoren.

Zwar war es nicht die Lufthansa, die drei Bewohnern den Flug mit der alten Tante Ju ermöglichte, "aber da habe ich mich an jemand anderen gewandt", so Wallraffen-Dreisow, "und dann fluppte es." Für einen war es der erste Flug seines Lebens, für den anderen der erste außerhalb seines Einsatzes im zweiten Weltkrieg, den er nicht in guter Erinnerung hatte.

Der Wunsch von Horst Ziebach wurde sofort erfüllt. Er wünschte sich, bei einem Trabrennen mitzufahren. Zwar saß er nicht in einem richtigen Rennsulky, sondern in einem Speedwagen, wie er zur Ausbildung der Pferde benutzt wird, dennoch war er sehr zufrieden. "Das würde ich sofort wieder machen", schwärmt er mit leuchtenden Augen - er hatte sein ganzes Leben lang mit Pferden zu tun.

Für die 93-jährige Helmi Uebach war es der Besuch eines Musicals, der ihr am Herzen lag. "Aber eins in der Nähe", also nicht Hamburg oder Berlin. "Und auch nicht so laut", also nicht Starlight Express. Gefunden wurde Evita, das vergangenen Sommer in Xanten gegeben wurde. Begleitet von einer Mitarbeiterin ihres Heims in Rheindahlen hat sie sich dort einen schönen Tag gemacht. "Wir sollten über den roten Teppich gehen, für die Prominenz", sagt sie schmunzelnd. "Der Mond schien, die Tänzerinnen, der Gesang. Einmalig."

"Wir wollen die Mitarbeiter dafür sensibilisieren, dass das Wünschen nicht aufhört", erklärt Wallraffen-Dreisow die Aktion. Viele der Bewohner hätten dabei keine großen geheimen Wünsche geäußert, sondern ganz alltägliche.

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